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Weltpremiere Amerika ist dem Ford Mustang nicht genug

Am Donnerstag bläst Ford zum Angriff auf die internationale Konkurrenz. In sechs Städten auf vier Kontinenten wird die Strategie für die kommenden Jahre ausgerufen. Der legendäre Ford Mustang wird zum Weltauto.

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Ford Mustang Quelle: Presse

Ford will auf zu neuen Zielen. Allein auf die USA zu schauen ist dem Autobauer aus Dearborn nicht mehr genug. Auch wenn es in Asien zwickt und die Zahlen in Europa alles andere als vielversprechend sind, will Ford endlich zur echten Weltmarke werden. Verkündet wird die Strategie „Go Further“ nahezu zeitgleich auf vier Kontinenten – mit gleichem Inhalt. Star der Präsentationen in New York, Los Angeles, Dearborn, Shanghai, Barcelona und Sydney wird der neue Ford Mustang, der ab Ende 2014 zum Weltauto werden soll. Im ersten Quartal 2015 kommt das Ponycar auch nach Deutschland. Als nachträgliches Geburtstagsgeschenk zum 50jährigen Jubiläum, das im April kommenden Jahres in den USA gefeiert wird.

„Wir sind sehr oft gefragt worden, wann der Ford Mustang in den europäischen Handel kommt", so Stephen Odell, Executive Vice President von Ford of Europe, Middle East and Africa, „wir freuen uns sehr darüber, dass Bill Ford diese Frage nun am 5. Dezember persönlich beantwortet, denn es steht fest: Der neue Ford Mustang wird zum ersten Mal auch in Europa erhältlich sein". Mit dem Pony Car will Ford sein deutlich dynamischeres US-Markenimage in die ganze Welt hinaustragen.

Was der neue Mustang im Detail bietet
Es ist die Idee, aus einem globalen Konzern auch nach innen eine Einheit zu machen. Unter dem Namen "One Ford" will der US-Autobauer die Einheiten in den USA, in Europa und in Asien zusammenfassen. Die Ursprungsidee dazu hatte Gründer Henry Ford schon im Jahr 1925. Dass es in der Vergangenheit anders war, lag an den unterschiedlichen Anforderungen, die die Märkte in den USA und in Europa an das Unternehmen stellten. Jetzt soll sich vieles ändern, kündigte Ford-Deutschlandchef Bernhard Mattes an. "Früher haben wir Synergien verloren, das soll künftig anders sein", sagte er kürzlich auf dem Handelsblatt Auto-Gipfel. Einheitlich will man weltweit bei Forschung, Entwicklung und Fertigung vorgehen, eine globale Plattformstrategie soll dabei helfen ... Quelle: Presse
Das hat dann unter anderem in der Modellpolitik weitreichende Folgen. Der Ford Mustang etwa wird zeitgleich auch in Europa angeboten werden. Dafür soll dann der europäische Transporter Transit demnächst gleichfalls in den USA verkauft werden. Den neuen Mustang, sprichwörtlich das Paradepferd amerikanischer Muscle-Car-Tradition, stellte Ford in einer global synchronisierten Weltpremiere am 5. Dezember 2013 zeitgleich in sechs Städten auf vier verschiedenen Kontinenten vor: New York, Los Angeles, Dearborn, Barcelona, Shanghai und Sydney. Quelle: Presse
Ganz auf den Fahrer ausgerichtet wird das Cockpit, Ford spricht von "eindeutig gestalteter Instrumentierung" sowie ergonomisch, berührungsfreundlichen Schaltern und Reglern. Neu konstruiert wurde das Breitspurfahrwerk der Hinterachse, eine der Voraussetzungen für mehr Schulter- und Beckenfreiheit innen sowie ein Gepäckabteil, in das auch zwei Golfbags locker hineinpassen. Aber einen Mustang erlebt man natürlich in erster Linie durch Fahr- und Klangeigenschaften. Ford will mit einem optimierten Fahrwerks-Layout "sogar die hohen Erwartungen der besonders anspruchsvollen europäischen Kunden erfüllen", und in Sachen Auspuffsound dürfen die sich auf den 5,0-Liter-V8-Motor mit 426 PS und einem Drehmoment von mehr als 529 Newtonmeter freuen. Quelle: Presse
Der Einstieg fällt allerdings mager aus, V8- und V6-Fans werden das nicht mögen: Der neu entwickelte Ecoboost-Motor ist ein Reihenvierzylinder und hat 2,3 Liter Hubraum. Natürlich werden dank moderner Technologie - Turboaufladung und Benzin-Direkteinsprotzung - Verbrauchseffizienz gesteigert und CO2-Emissionen gesenkt. Aber Traditionalisten werden zunächst anzweifeln, was Chefkonstrukteur Dave Pericak verspricht: "Der EcoBoost-Motor liefert genau das, was Ford Mustang-Fahrer erwarten: ein ebenso kraftvolles wie gleichmäßiges Drehmomentmaximum, das jederzeit zur Verfügung steht, wenn der Fahrer zum Überholen ansetzt oder sich auf einer kurvenreichen Strecke befindet." Erste Fahrpräsentationen dürften bald Aufschluss bringen. Quelle: Presse
Tatsächlich bringt der 2,3-Liter EcoBoost-Turbo des neuen Ford Mustang eine Motorleistung von 227 kW (309 PS) und ein maximales Drehmoment von mehr als 400 Nm. Egal, für welche der beiden Motorisierungen sich die Mustang-Käufer entscheiden, V8 oder EcoBoost-4-Zylinder: Sie haben die Wahl zwischen einem manuellen 6-Gang-Getriebe (Serie) oder einer Automatik mit ebenso vielen Vorwärtsgängen (Option). Dank ihrer Schaltwippen am Lenkrad empfiehlt sich das Automatikgetriebe auch für sportlich orientierte Fahrernaturen. Quelle: Presse
Ein neues, speziell für den Mustang abgestimmte ESP soll hohen Fahrspaß mit großen Stabilitätsreserven verbinden. Es greift unter anderem auf die Fahrdynamik-Regelung Torque Vectoring Control zurück, die - einer Differenzialsperre ähnlich - die Motorleistung bevorzugt jenem Antriebsrad zuführt, das über den besten Grip verfügt. Wer die Leistungsfähigkeit seines Mustang GT auf einer Rennstrecke ausprobieren möchte, dem bieten die Automatikversionen serienmäßig eine "Launch Control" an: Sie ermöglicht perfekte Startmanöver und schont gleichzeitig die Mechanik. Quelle: Presse
Fans des Ford Mustang Cabriolets dürfen sich zusätzlich auf ein mehrschichtiges Stoffverdeck freuen, das ab Werk für einen hohen Geräuschkomfort im Interieur sorgt. Schlank hinter den Rücksitzen gefaltet, gibt es auch bei geöffnetem Dach ein erfreuliches Bild ab. Quelle: Presse

Optisch ist der neue Mustang ein Hingucker. Mehr Evolution als Revolution, denn bei Dimensionen, Gewicht und Grundkonzept blieb vieles beim Alten. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Mustang ein scharfes Teil, das weniger klobig und ungelenk wirkt. Vier Zentimeter mehr Breite machen sich ebenso positiv bemerkbar wie die flachere Motorhaube, die niedrigere Dachlinie und das deutlich filigraneren Heck. Klasse: die neue Dreidimensionalität der Mustangflanken. Der Breitenzuwachs von vier Zentimetern lässt den Mustang, der bis auf weiteres ausschließlich in seinem amerikanischen Stammwerk Flat Rock gebaut wird, bulliger erscheinen. „Ich habe drei Jahre lang am Mustang gearbeitet“, erzählt Kemal Curic aus dem Ford-Designteam, „das ist doch das tollste, was man sich vorstellen kann. Bei dem Neuen haben wir viel Detailarbeit geleistet, um den Mustang muskulösere Formen an Dach und Motorhaube zu geben.“

Die Weltstrategie „One Ford“ sieht man auch bei den Antrieben. Außerhalb der USA soll sich der Mustang mit einem neu entwickelten Vierzylinder in die Herzen der Pferdefreunde fahren. Der aufgeladene Vierzylinder leistet 228 kW / 310 PS und ein maximales Drehmoment von 407 Nm – wahlweise mit Sechsganggang-Handschalter oder als Automatik. Sechszylinder bleiben den Amerikanern vorbehalten. Wer mehr Pony-Image will, entscheidet sich für den fünf Liter großen V8 des Mustang GT, der 430 PS und 530 Nm maximales Drehmoment auf die Straße bannt. Um die europäischen Kunden auch fahrdynamisch beeindrucken zu können, wurde die alte Starrachse in Rente geschickt, die abgesehen von einer SVT-Kleinserie Ende der 90er Jahre seit den 60er Jahren eines der Markenzeichen der Mustang-Modellreihe war.

„Der Mustang ist als Ikone ein sehr besonderes Auto für uns. Wir haben bereits neun Millionen verkauft“, sagt Ford COO Mark Fields, „er ist ein zentraler Bestandteil der Ford Kultur. Es gibt 400 Clubs und wir haben fünf Millionen Facebook-Fans. Das sagt doch alles.“ Und die Mustang-Fans können sich auf den Sommer 2015 besonders freuen, denn das Mustang Cabrio kommt zeitgleich. Sein Dach öffnet in rekordverdächtigen sieben Sekunden. Der Innenraum präsentiert sich mit Uhren im Flugzeug-Stil im schmucken Retro-Chic. Hier merkt man dem Ford Mustang aber am ehesten an, dass er ein preiswertes Auto bleiben soll. Im Gespräch ist ein Einstiegspreis von rund 40.000 Euro.

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