
Seit 1925 baut Ford Autos in Australien. Nun soll damit Schluss sein. Im Jahr 2016 will der amerikanische Autobauer seine beiden Werke im Outback schließen. „Wir sind zu dieser Entscheidung nur nach gründlicher Prüfung unseres Geschäfts und nach dem Erschöpfen aller anderen Alternativen gekommen“, sagte der australische Ford-Chef Bob Graziano zu den geplanten Werksschließungen.





Als ein Grund für den Rückzug Fords gilt der starke australische Dollar. Das hat zur Folge, dass im Ausland produzierte Autos billiger verkauft werden können als in Australien hergestellte. „Die Stärke des australischen Dollars drückt die australische Produktion herunter und das ist ein schwieriges Umfeld für eine gedeihende Produktion“, sagte Ministerpräsidentin Julia Gillard zu der Ford-Ankündigung. "Unsere Kosten sind doppelt so hoch wie in Europa und fast vier Mal so hoch wie in Asien", sagte Landeschef Bob Graziano. Ford habe in Australien in den vergangenen fünf Jahren umgerechnet mehr als 450 Millionen Euro verloren, weil die Kunden sich vermehrt kleineren Fahrzeugen asiatischer Hersteller wie Mazda oder Hyundai zugewandt hätten. Deswegen ist auch der Umsatz rückläufig. Ford hat vergangenes Jahr 37.000 Autos in Australien hergestellt und beschäftigt dort mehr als 3000 Menschen.
Mit der Werksschließung werden ab 2016 rund 1200 Jobs wegfallen. Erst kürzlich hatte der Autobauer angekündigt, in Nordamerika die Produktion zu erhöhen und mehr Mitarbeiter anzustellen.
Auch der Auto-Riese General Motors hat Probleme in Australien. Die lokale Tochter hatte zuletzt mitgeteilt, 500 Jobs abzubauen, 18 Prozent der Belegschaft. Auch von GM hieß es, der starke australische Dollar gefährde die Wettbewerbsfähigkeit. Dieser hatte in den vergangenen Wochen rund zehn Prozent gegenüber dem US-Dollar aufgewertet.