Wettbewerbshüter BMW wehrt sich gegen Millionenstrafe

Da BMW Importe behindert haben soll, verhängten Schweizer Wettbewerbshüter eine saftige Geldbuße. Rund 130 Millionen Euro sind nun fällig. BMW wehrt sich und will vor das Bundesgericht ziehen.

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Die Schweizer Wettbewerbsbehörde verhängte eine 130 Millionen-Euro-Geldbuße über BMW. Quelle: Reuters

Die Schweizer Wettbewerbsbehörde (Weko) hat gegen den deutschen Automobilkonzern BMW eine Geldbuße von 156 Millionen Franken (rund 130 Millionen Euro) verhängt. BMW habe Direkt- und Parallelimporte behindert, hieß es in einer knappen Mitteilung der Weko vom Donnerstag. BMW war 2010 ins Visier der Kartellbehörde geraten. Es gebe Hinweise, dass BMW seinen Händlern in Europa untersagt habe, neue BMW- oder Mini-Fahrzeuge an Kunden mit Wohnsitz in der Schweiz zu verkaufen, hatte es damals geheißen.

BMW will sich energisch gegen eine Millionenstrafe wehren. Man werde Rechtsmittel vor dem Bundesgericht einlegen, sagte ein Sprecherin des Münchner Autobauers am Donnerstag: "Wir weisen die Verfügung zurück."

Angeblich soll der Hersteller Schweizern etwa in Deutschland den Kauf von Fahrzeugen verwehrt haben. Die Weko habe zwischen Oktober 2010 und 2011 insgesamt 16 entsprechende Beschwerden gesammelt.

Angesichts des starken Franken sind unter anderem Autos in der Eurozone teils deutlich günstiger zu kaufen. Genau das weist der Konzern zurück. Im gleichen Zeitraum habe es hunderte Direktimporte von BMW-Fahrzeugen durch Schweizer Kunden gegeben, von einer Behinderung könne keine Rede sein, sagte die Sprecherin.

BMW hat 2011 in der Schweiz knapp 20 000 Autos der Marken BMW und Mini verkauft. Ende vergangenen Jahres hatte die Weko bereits gegen den Kamerahersteller Nikon eine Buße von umgerechnet gut 10 Millionen Euro ebenfalls wegen der Behinderung von Parallelimporten verhängt.

Mit Material von Reuters und dpa

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