ZF Friedrichshafen E-Antrieb profitabel, Chipmangel belastet

Der Halbleitermangel ist im Vorstand des Stiftungskonzerns ZF ein Dauerthema. Quelle: dpa

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen hat sich zur Profitabilität seiner Sparte für elektrifizierte Antriebe geäußert: Die Division werde „den Rückgang bei konventionellen Antriebslösungen beim Umsatz überkompensieren“.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen hat sich nach eigenen Angaben erstmals zur Profitabilität seiner Sparte für elektrifizierte Antriebe geäußert. „Die Division Electrified Powertrain Technology ist profitabel“, sagte Stephan von Schuckmann, im ZF-Vorstand verantwortlich für die Division elektrifizierter Pkw-Antriebe. Die Sparte, in der auch Antriebe für Plug-in-Hybride verkauft werden, habe einen „sehr guten, stetig wachsenden Auftragsbestand“. Er sehe große Wachstumspotenziale auf globaler Ebene, sagte von Schuckmann.

Die Division werde „den Rückgang bei konventionellen Antriebslösungen beim Umsatz überkompensieren“. So soll im Jahr 2030 der Umsatz mit Produkten für Autos mit E-Antrieb größer sein als der heutige Umsatz mit der wichtigen Getriebetechnologie. Das sieht der Zulieferer bereits am Auftragseingang. Den heutigen Umsatz mit Getrieben beziffert ZF auf zehn Milliarden Euro. Wie viel Umsatz ZF 2030 mit der E-Mobilität macht, bleibt aber Firmengeheimnis. 

Wachsen soll das Geschäft „vor allem im Bereich des elektrischen Antriebsstrangs, sowohl mit Systemen als auch mit Komponenten wie dem E-Motor und der Leistungselektronik. Letztere wird einer der wesentlichen Wachstumstreiber sein. In diesem Bereich werden wir sehr stark wachsen“, sagte von Schuckmann. Die Leistungselektronik ist das Herz des Antriebsstrangs, sie steuert den Strom zwischen Batterie und E-Motor. Und ein System ist ein aus mehreren Komponenten zusammengesetztes, größeres Bauteil.

Stephan von Schuckmann ist im ZF-Vorstand verantwortlich für die Division elektrifizierter Pkw-Antriebe. Quelle: imago images

Doch weil Elektroautos mehr Bauteile mit Halbleitern benötigen als herkömmliche Fahrzeuge und der Anteil an elektronischen Komponenten in Fahrzeugen sukzessive steigt, beschäftigt von Schuckmann auch der Mangel an Chips. „Bis mindestens Ende 2022 wird die Halbleiterversorgung weiter angespannt bleiben.“ Im Vorstand des Stiftungskonzerns ZF ist der Halbleitermangel daher ein tägliches Dauerthema. Im Tagesgeschäft sind alle Vorstände bei dem Thema Halbleitermangel eingespannt. „Wir teilen unseren Kunden die Produkte mit Halbleitern derzeit nach früheren Bestellquoten beziehungsweise einem Fair-Share-Ansatz zu, also einem gerechten Verteilungsschlüssel“, sagte von Schuckmann. Aus seiner Sicht sind Halbleiter „das Zahnrad der Zukunft“.

Mehr zum Thema: Die deutschen Automobilzulieferer bleiben weltweit dominant. Aber vor allem chinesische Unternehmen sind im Kommen. Das sind die größten Autozulieferer der Welt.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%