Zweites Quartal 2019 Daimler verzeichnet Milliardenverlust

Besonders die Mercedes-Benz Van-Sparte hat mit Verlusten zu kämpfen – aber auch der Pkw-Markt schwächelt. Quelle: REUTERS

Daimler ist im zweiten Quartal 2019 mit minus 1,6 Milliarden Euro deutlich in die Verlustzone gerutscht. Auch für das Gesamtjahr müssen die Prognosen korrigiert werden.

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Der deutsche Autokonzern Daimler hat im zweiten Quartal 2019 einen herben Verlust von 1,6 Milliarden Euro verzeichnet. Im Vorjahresquartal waren es noch 2,6 Milliarden Euro Gewinn gewesen. Die Verluste kommen vor allem aus der Mercedes-Benz-Van-Sparte (zwei Milliarden Euro Verlust) und von den Pkw (0,7 Milliarden Euro Verlust). Damit liegt der Konzern nach eigener Aussage deutlich unter den Markterwartungen, die durch eine Korrektur der Gewinnerwartungen von Ende Juni bereits gedämpft waren. Es handelt sich um vorläufige Zahlen.

Unter anderem musste Daimler nach neuen Informationen zum Rückruf der Takata-Airbags die Rückstellungen um eine Milliarde Euro erhöhen. Zusätzlich müssen die Rückstellungen im Zusammenhang mit der Dieselaffäre um 1,6 Milliarden Euro erhöht werden.

Auch für das Gesamtjahr 2019 ist laut Daimler eine Neubewertung nötig. Das schleppende Wachstum der Automobilmärkte ist ein Problem, mit dem auch andere Hersteller zu kämpfen haben. Zu langsame Produktionssteigerungen sorgen zusätzlich für Lieferengpässe, was die Entwicklung weiter drückt. Von der Stammmarke Mercedes-Benz setzte der Dax-Konzern im Juni weltweit 196.230 Fahrzeuge und damit 3,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat ab. Seit Jahresbeginn hat Mercedes nun knapp 1,2 Millionen Autos ausgeliefert. Das sind sogar 4,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Konzern-Ebit (der Gewinn vor Zinsen und Steuern) werde daher 2019 deutlich unter dem Vorjahr liegen.

Für die Pkw-Sparte erwartet die Daimler AG nun nur noch eine Umsatzrendite von drei bis fünf Prozent (zuvor sechs bis acht), für Mercedes-Benz Vans wird sie gar noch stärker korrigiert: Statt minus zwei bis minus vier Prozent geht man jetzt von minus 15 bis minus 17 Prozent aus.

Die Daimler-Aktie brach am Morgen zwischenzeitlich um fast vier Prozent auf 44,80 Euro ein. Das war der tiefste Wert seit 2013. In der Folge fing sich das Papier aber wieder deutlich.

Die Gewinnwarnung belastete auch die Stimmung am gesamten deutschen Aktienmarkt am Freitag. Der Dax startete trotz positiver Vorgaben der US-Börsen 0,1 Prozent tiefer bei 12.322 Punkten.

Mit Informationen von dpa.

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