Autohersteller Ford investiert in Standort Deutschland

Ford sichert Zukunft der deutschen Standorte: In Köln soll ein neuer Ökomotor, in Saarlouis die nächste Focus-Generation produziert werden. Eine Abspaltung vom angeschlagenen Mutterkonzern ist zur Zeit nicht geplant.

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Der Vorsitzende der Quelle: dpa

Der US-Hersteller Ford hat die Zukunft seiner deutschen Werke abgesichert. Ein Personalabbau in der Bundesrepublik sei zurzeit kein Thema, sagte Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes heute in Köln bei der Präsentation einer neuen mit dem Betriebsrat geschlossenen Vereinbarung zur Investitionssicherung.

Das von der Schließung bedrohte Kölner Motorenwerk soll dem Verhandlungskompromiss zufolge künftig den neu entwickelten, verbrauchsarmen EcoBoost-Benzinmotor des Konzerns herstellen. Mattes erwartet für den neuen Motor eine hohe Nachfrage. Für die notwendige Modernisierung der Fertigungsanlagen will Ford einen dreistelligen Millionenbetrag investieren.

Nach Angaben der nordrhein-westfälischen Landesregierung handelt es sich um 200 Millionen Euro. Mit der Produktion von rund 350.000 Exemplaren des neuen Motors jährlich sei die Zukunft des Motorenwerks und seiner 770 Arbeitsplätze weitgehend gesichert, hieß es. Bisher wird in Köln noch ein V6-Motor für den US-Markt produziert, doch ist die Nachfrage nach diesem Produkt in den vergangenen Monaten drastisch eingebrochen.

Schlechte Nachrichten für Valencia

Auch die Zukunft des Ford-Werkes in Saarlouis scheint gesichert. Wegen der gesunkenen Nachfrage wird dort zurzeit kurzgearbeitet, die Fertigung des Kuga und C-Max soll 2010/2011 auslaufen. Dafür soll der Standort Saarlouis die neue Generation des Focus in allen Varianten bauen, sagte Mattes. Damit sei die Beschäftigung der rund 6.500 Mitarbeiter gesichert, unterstrich der Ford-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Dieter Hinkelmann. Bisher wurde der Focus-Viertürer im spanischen Valencia gefertigt. Die gegenwärtige Nachfrageschwäche für die derzeit in Saarlouis gebauten Modelle wird wie geplant durch Kurzarbeit an 20 Tagen abgefedert.

Ein Arbeitsplatzabbau im spanischen Valencia dürfte daher unvermeidlich sein. Dort will Ford angesichts der gesunkenen Nachfrage die Produktion bereits im Mai vom Drei-Schicht auf den Zwei-Schicht-Betrieb umstellen. Betroffen seien rund 1.000 der knapp 7.000 Arbeitplätze in dem spanischen Werk, hieß es in Unternehmenskreisen. Das Werk übernehme zudem die Fertigung des neuen Modells der kompakten Mittelklasse (Ford C-MAX).

Noch ein Jahr Kündigungsschutz in Deutschland

Betriebsbedingte Kündigungen sind nach der Investitionssicherungsvereinbarung von 2006 für die Beschäftigten in Köln und Saarlouis bis Ende März 2011 ausgeschlossen. Ford hat allerdings nach eigenen Angaben an den beiden Standorten in den vergangenen Monaten rund 600 Zeitarbeiter entlassen.

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