In den kommenden Jahren wird der Autovermieter Sixt Elektroautos in sein Leasingangebot aufnehmen. Die Konzerntochter Sixt Leasing beabsichtigt den Kauf von bis zu 1000 Elektroautos vom Typ Stromos. Dieses Planungsvolumen geht aus einem Kooperationsvertrag zwischen Sixt und dem Stromos-Hersteller German E-Cars hervor, der in diesem Monat in Kraft tritt. German E-Cars ist ein Tochterunternehmen des nordhessischen Autozulieferers Fräger.
„Wir gehen davon aus, dass wir die ersten Stromos bereits Ende des Jahres an Sixt übergeben werden“, sagt Dirk Fräger, Chef von German E-Cars und der Fräger-Gruppe. Mark Thielenhaus, Vorstandsmitglied der Sixt Leasing AG, geht davon aus, dass Sixt noch in diesem Jahr „deutlich unter 100 Autos“ bei German E-Cars bestellen wird.
Die Straßenzulassung für den Stromos hat German E-Cars im Frühjahr erhalten. Das Auto basiert auf dem Kleinwagen Suzuki Splash, gleicht aber nur äußerlich und in der Sicherheitsausstattung dem herkömmlichen Modell. German E-Cars baut einen völlig neuen Antriebsstrang mit Bremsenergie-Rückgewinnung und Lithium-Ionen-Akkus ein. Der als Stadtauto entwickelte Fünftürer erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern, kann mit einer Batterieladung mehr als 100 Kilometern weit fahren und benötigt auf dieser Strecke Strom für rund zwei Euro. Das Laden des Akkus mit 230 Volt dauert etwa sechs Stunden.
Mit einem Nettopreis von 35.000 Euro ist der Stromos günstiger als das Elektroauto, das Sixt derzeit zu Testzwecken vermietet: ein vom Hamburger Nutzfahrzeuganbieter Karabag umgerüsteter Fiat 500, der mehr als 49.000 Euro kostet. Dirk Fräger will mit seinem Auto dennoch Geld verdienen. „Als Mittelständler könnten wir es uns nicht leisten, draufzulegen“, sagt er. „Wir beweisen mit dem Stromos, dass man heute schon in Deutschland ein voll alltagstaugliches Elektroauto zu einem vertretbaren Preis bauen kann.“