
Zwischen dem Autozulieferer Continental und seinem Großaktionär Schaeffler gibt es einem Pressebericht zufolge einen neuen Streit. Unternehmenschef Karl-Thomas Neumann fühle sich von Aufsichtsratschef Rolf Koerfer vor der Hauptversammlung am Donnerstag gleich mehrfach brüskiert, berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Koerfer ist Vertreter und Vertrauter der Unternehmerfamilie Schaeffler. Koerfer halte sich nicht an die Spielregeln eines börsennotierten Konzerns, hieß es weiter. Neben dem Auswechseln eines Aufsichtsratskandidaten am Conti-Chef vorbei unterstütze Koerfer die Arbeitnehmerseite im Konflikt um die geplante Schließung von Reifenwerken. Die Gewerkschaften fordern einen Stopp von Werksschließungen und Stellenabbau. Gegen den Willen des Vorstandes sollen sie auf die Tagesordnung des Aufsichtsrats kommen. Dieser tagt am Donnerstag im Anschluss an die Hauptversammlung.
Kein Kommentar von Schaeffler oder Continental
Weder Koerfer noch Neumann wollten sich laut der Zeitung auf Anfrage zu einem Zerwürfnis äußern. Der Continental-Konzern steht derzeit wegen der Schließung von Reifenwerken am Stammsitz Hannover sowie in Nordfrankreich mit insgesamt rund 1.900 Beschäftigten massiv in der Kritik. Conti war im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gerutscht und hat seinen Sparkurs verschärft. Der Konzern hat in Deutschland rund 45.000 Beschäftigte, weltweit rund 140.000.