Autozulieferer Schaeffler: Konkurrent SKF wendet sich gegen staatliche Rettung

Tom Johnstone, Chef der schwedischen SKF – des weltgrößten Wälzlagerherstellers – will staatliche Rettungsmaßnahmen für den Konkurrenten Schaeffler verhindern.

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„Eine Unterstützung würde den Wettbewerb verzerren", sagt Johnstone im Interview der WirtschaftsWoche und bestätigte mit „den entsprechenden Stellen“ der Bundesregierung und der EU-Kommission in Kontakt zu sein: „Wir haben unsere Sicht der Dinge dargelegt.“ SKF unterhält seine weltweit größte Kugellagerfabrik im fränkischen Schweinfurt in direkter Nachbarschaft zu Schaeffler.

Sowohl SKF als auch Schaeffler sind auf dem Gebiet der Produktion von Getriebelagern global tätig. Schaeffler sei durch eigene Fehler in Not geraten, sagt Johnstone: „Man sollte nicht vergessen, dass nicht Probleme in der Automobilindustrie sondern strategische Entscheidungen von Schaeffler für die aktuelle Situation verantwortlich sind." Der Einstieg der dreimal so großen Continental AG sei „Hauptursache" der Schaeffler-Krise und dies rechtfertige „keinesfalls eine staatliche Unterstützung". Johnstone betonte, Deutschland sei ein Schlüsselunternehmen für SKF. In den vergangenen drei Jahren seien dort mehr als 100 Millionen Euro investiert worden.

Johnstone: „Und wir bauen die Fertigung weiter aus.“ Die Frage, ob SKF interessiert sei, Unternehmensteile im Fall der Insolvenz zu übernehmen, wollte der SKF-Chef gegenüber der WirtschaftsWoche „nicht kommentieren". Auch Verhandlungen mit dem Bankenpool, der Schaeffler Kredite gewährt hat, bestätigte Johnstone nicht.

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