Banken Credit Suisse bringt Milliarden-Kapitalerhöhung zum Abschluss

Die Schweitzer Großbank hatte bereits im vergangenen Monat im Rahmen einer Privatplatzierung 1,76 Milliarden Franken beschafft. Quelle: Reuters

Die Kapitalerhöhung der Credit Suisse ist vollbracht. Mit den rund vier Milliarden Franken will die Bank ihre Bilanz aufpolstern und eine jahrelange Sanierung finanzieren.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Die Credit Suisse Group AG konnte ihre zweigleisige Kapitalerhöhung über vier Milliarden Franken trotz einer wochenlangen Achterbahnfahrt ihrer Aktien erfolgreich abschließen. Damit verfügt Bankchef Ulrich Körner jetzt über das nötige Kapital für eine umfassende Neuaufstellung der angeschlagenen Bank.

Die Aktionäre des Schweizer Geldhauses zeichneten zu 98,2 Prozent die ihnen angebotenen jungen Aktien und spielten damit brutto 2,24 Milliarden Franken ein, teilte die Bank am Donnerstagabend mit. Lediglich 16,4 Millionen Aktien wurden nicht übernommen und werden nun zum Angebotspreis von 2,52 Franken oder darüber am Markt verkauft.

Die Bezugsrechtsemission war die zweite Etappe der Kapitalbeschaffung für das Institut. Die Zürcher hatten bereits im vergangenen Monat im Rahmen einer Privatplatzierung 1,76 Milliarden Franken beschafft. Zu den Investoren gehörte unter anderem die saudi-arabische Geschäftsbank SNB, die mit knapp zehn Prozent größter Aktionär der Credit Suisse wird.

von Lukas Zdrzalek, Cornelius Welp

Nach den Milliardenverlusten der letzten zwei Jahre, der jüngsten Kundenabwanderung und dem Abfluss von Vermögenswerten versucht die Credit Suisse nun, ihre Finanzen zu sanieren und damit Bedenken der Anleger zu zerstreuen. Die Mittel aus der Kapitalerhöhung sollen den Ausstieg aus großen Teilen der Investmentbank und den Abbau von 9.000 Stellen mitfinanzieren.

„Der erfolgreiche Abschluss der Kapitalerhöhung ist ein wichtiger Meilenstein für die neue Credit Suisse“, erklärte Körner in der Mitteilung. „Sie wird es uns ermöglichen, unsere strategischen Prioritäten aus einer Position der Kapitalstärke heraus weiter zu unterstützen und eine einfachere, stabilere und stärker auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtete Bank zu schaffen.“

Erleichterung an der Börse

Die Credit-Suisse-Aktie schloss am Donnerstag bei 3,2 Prozent. Die jungen Aktien werden ab Freitag an der Schweizer Börse gehandelt.

Der Blick auf den Kurszettel war für die Aktionäre der Schweizer Großbank in letzter Zeit eine Achterbahnfahrt. Eine 13-tägige Serie von Verlusten führte den Kurs in die Nähe des Angebotspreises für die jungen Aktien. Für gewisse Erleichterung an der Börse sorgten Äußerungen von Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann in einem Bloomberg-Interview am Freitag, dass die Bank die zuvor erlittenen massiven Vermögensabflüsse weitgehend gestoppt habe.

Immobilienfinanzierung Das Haus jetzt kaufen oder warten? Diese Grafiken zeigen das Dilemma

Der Zinsdruck für Hauskäufer nimmt ab, Baugeld hat sich bereits deutlich verbilligt. Doch nun stabilisieren sich die Immobilienpreise und beenden die Zeit für Schnäppchenjäger. Was das für Käufer bedeutet.

Krankenversicherung Kann ich durch einen späten Wechsel in die KVdR Beiträge sparen?

Unsere Leserin hat festgestellt, dass sie mit Ende 80 womöglich ihren Krankenkassenbeitrag deutlich senken könnte – durch einen rückwirkenden Wechsel in die Krankenversicherung der Rentner (KVdR). Stimmt das?

F-35-Bomber in Büchel Dieser Flieger braucht ein sehr spezielles Zuhause

Die Bundeswehr beschafft F-35-Bomber – und muss eilig einen Fliegerhorst umbauen. Die Zeit dafür ist irre knapp. Zu Besuch auf einer der wichtigsten Baustellen der Zeitenwende.

 Weitere Plus-Artikel lesen Sie hier

Aus der Bezugsrechtsangebot erwartet die Credit Suisse eine Verbesserung ihrer CET1-Quote um rund 140 Basispunkte. Vom für 2023 geplanten Einsparvolumen von 1,2 Milliarden Franken ist rund 80 Prozent bereits eingeleitet. Die Bezugsrechtsemission wurde von rund 20 Banken unter der Führung von Deutsche Bank AG, Morgan Stanley, RBC Capital Markets und Societe Generale SA vollständig garantiert.

Lesen Sie auch: „Einfach abwerben ist nicht gesund“

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%