Banken Deutsche Banken müssen mehr Geld für Krisen-Fonds aufbringen

Die Bankenabgabe fließt seit 2015 in einen europäischen Fonds, der zur Rettung maroder Institute dienen soll. Bis Ende 2023 soll der Fonds etwa 80 Milliarden Euro umfassen.

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Der Deutsche-Bank-Chef sieht die Steigerung der Bankenabgabe kritisch. Insgesamt 3,38 Milliarden Euro müssen deutsche Finanzinstitute in diesem Jahr gemeinsam entrichten. Quelle: imago images/Rainer Unkel

Die deutschen Finanzinstitute müssen erneut mehr Geld für den europäischen Topf zur Rettung kriselnder Banken berappen. Die Bankenabgabe steige in diesem Jahr auf 3,38 (Vorjahr: 2,49) Milliarden Euro, teilte die Finanzaufsicht Bafin am Montag in Bonn mit.

Die Abgabe orientiert sich an der Höhe der Einlagen der Institute. Diese waren in den vergangenen Jahren im Zuge der Corona-Pandemie deutlich nach oben geschnellt. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, der auch Präsident des Bankenverbands ist, hatte die Steigerungen zum Teil scharf kritisiert.

Die Bankenabgabe wurde von insgesamt 1319 Instituten in Deutschland entrichtet. Sie fließt seit 2015 in einen europäischen Fonds, der von der in Brüssel ansässigen EU-Behörde zur Abwicklung maroder Institute verwaltet wird, dem Single Resolution Board (SRB). Aktuell ist der Fonds etwa 66 Milliarden Euro groß.

Insgesamt führten in diesem Jahr rund 2900 Banken aus den EU-Mitgliedsstaaten 13,7 Milliarden Euro an den Fonds ab. Bis Ende 2023 soll er ein Volumen von einem Prozent der gedeckten Einlagen der Geldhäuser umfassen. Laut SRB-Vizechef Jan Reinder de Carpentier wären das dann etwa 80 Milliarden Euro, wie er im Mai in einem Blogbeitrag ausführte. Zum Start des Fonds war noch von einem Fondsvolumen von 55 Milliarden Euro die Rede gewesen.

Wie schon in den Vorjahren entfiel auch diesmal der Löwenanteil der Abgabe in Deutschland auf Groß- und Regionalbanken wie die Deutsche Bank und die Commerzbank. Diese steuerten 2,03 Milliarden Euro bei. 560 Millionen Euro kamen von den Landesbanken und Spitzeninstituten des Sparkassen- und Genossenschaftssektors. Die Sparkassen zahlten 368 Millionen Euro ein.

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