Banken Europas Banken verlieren billige Einlagen

Sparer in Europa haben ihre Sichteinlagen im Februar so schnell wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen der EZB. angezogen. Sie verlagern ihr Geld auf zinsbringende Konten.

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Die europäischen Banken bieten für Sichteinlagen so gut wie keine Zinsen, während sie für Termineinlagen bis zu zwei Prozent zahlen. Quelle: dpa

Die europäischen Sparer verlagern ihr Geld zunehmend von Konten, die keine oder nur geringe Zinsen bieten, auf zinsbringende Konten — eine Umschichtung, die die Erträge der Kreditinstitute schmälern dürfte.

Bankkunden zogen ihre Sichteinlagen im Februar so schnell ab wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen der Europäischen Zentralbank im Jahr 2003. Befristete Einlagen verzeichneten dagegen im Januar die größten Zuflüsse seit mehr als einem Jahrzehnt und hielten dieses Tempo auch im Februar. Die europäischen Banken bieten für Sichteinlagen so gut wie keine Zinsen, während sie für Termineinlagen bis zu zwei Prozent zahlen.

Das rasche Tempo, mit dem die Kunden ihre Einlagen umschichten, deutet darauf hin, dass das enorme Ertragswachstum aus dem Kreditgeschäft seinen Höhepunkt erreicht haben könnte. Im Zuge der Zinserhöhungen durch die EZB konnten viele europäische Banken die höchsten Gewinne seit Jahren verzeichnen, unter anderem weil sie für Einlagen nur wenig oder gar nichts zahlen mussten.

Die Differenz zwischen dem, was die Banken für Einlagen zahlen, und dem, was sie für Kredite verlangen, wird als Nettozinsertrag bezeichnet, und der ist infolgedessen stark gestiegen. Da die Kunden jedoch erkennen, dass sie ihr Geld anderswo besser anlegen können, zwingt der Wettbewerb die Banken dazu, mehr für Einlagen zu zahlen.

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