Banken Stresstest: EU-Bankenbehörde prüft Widerstandsfähigkeit europäischer Banken

Dabei soll geprüft werden, wie die Banken die anhaltend starke Inflation, hohe Zinsen und eine Rezession überstehen. Auch geopolitische Spannungen werden berücksichtigt.

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Mit einem EU-weiten Stresstest möchte die Bankenbehörde EBA die Widerstandsfähigkeit der Kreditinstitute testen. Quelle: dpa

Die EU-Bankenbehörde EBA prüft in den nächsten Monaten die Widerstandsfähigkeit europäischer Geldhäuser in einem großangelegten Stresstest. An dem Belastungscheck nehmen diesmal 70 Finanzinstitute teil, 20 mehr als beim letzten Stresstest 2021, wie die europäische Bankenbehörde EBA am Dienstag mitteilte.

Die Aufseher wollen unter anderem prüfen, wie die Institute mit einem herben Wirtschaftseinbruch, sowie einer anhaltend starken Inflation und hohen Zinsen zurechtkommen. Die Banken müssen unter anderem zeigen, ob sie in einer solchen Situation noch über ausreichend Kapital verfügen. Die Ergebnisse will die EBA Ende Juli veröffentlichen.

Der EU-weite Stresstest sei so gestaltet, dass die Widerstandskraft des europäischen Bankensektors in dem aktuellen unsicheren Konjunkturumfeld abgeschätzt werden könne, erklärte die EBA. Das hypothetische Krisen-Szenario gehe von sich verschärfenden geopolitischen Spannungen aus.

Es werde zudem angenommen, dass hohe Inflationsraten und hohe Zinsen den privaten Konsum und die Investitionen stark dämpften. Laut EBA ist dies das bislang härteste Krisenszenario für die Banken. Noch in ihrem vorangegangenen Stresstest 2021 waren die Aufseher von lang anhaltenden Niedrig- oder Negativzinsen ausgegangen.

Doch durch den Ukraine-Krieg hat sich die Situation inzwischen komplett geändert. Infolge des Kriegs sind die Inflationsraten in Europa bereits so stark in die Höhe geschossen wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

In der Euro-Zone erreichte die Inflation im Oktober ein Niveau von 10,6 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit dem Juli 2022 die Zinsen bereits vier mal in Folge angehoben, zuletzt im Dezember um 0,50 Prozent. Für die anstehende Zinssitzung an diesem Donnerstag wird mit einer weiteren kräftigen Zinserhöhung gerechnet.

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