Banken Trotz Rezessionssorgen: Faule Kredite bei Banken nehmen weiter ab

Die Quote an Problemkrediten bei den großen Banken der Euro-Zone hat sich im Sommerquartal des vergangenen Jahres auf 2,29 Prozent verringert.

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Der Gesamtbestand an sogenannten non-performing loans (NPL) der Banken ging im dritten Quartal den Daten zufolge auf 348,33 Milliarden Euro zurück Quelle: IMAGO/Christian Offenberg

Die großen Banken der Euro-Zone haben trotz zunehmender Rezessionssorgen ihre Bestände an faulen Krediten weiter verringert. Insgesamt sank bei den Instituten die Quote an solchen Problemkrediten im Sommerquartal 2022 auf 2,29 Prozent von 2,35 Prozent im zweiten Quartal, wie aus neuen Daten der EZB-Bankenaufsicht hervorgeht, die am Mittwoch veröffentlicht wurden.

Bei den italienischen Banken sank die Rate auf 3,15 Prozent von zuvor 3,20 Prozent. Auch bei griechischen Geldhäusern nahm sie weiter ab: Dort sank die Quote auf 6,82 Prozent von 7,11 Prozent im Quartal zuvor. Bei den deutschen Banken legte sie dagegen leicht zu auf 1,26 Prozent von zuvor 1,25 Prozent.

Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die Institute schon seit einiger Zeit angesichts zunehmender Konjunktursorgen und steigender Zinsen zu Wachsamkeit geraten. Die Kontrolleure hatten zuletzt Anzeichen dafür gesehen, dass sich die Qualität der Vermögenswerte verschlechtern könnte.

Dabei hat die EZB insbesondere das Kredit-Engagement der Banken bei energieintensiven Firmen im Blick. Der Anteil an Krediten mit höherem Ausfallrisiko – sogenannte Stufe-Zwei-Kredite – nahm insgesamt im dritten Quartal bei den Instituten leicht zu. Er stieg auf 9,79 Prozent von 9,72 Prozent im zweiten Jahresviertel.

Der Gesamtbestand an sogenannten non-performing loans (NPL) der Banken ging im dritten Quartal den Daten zufolge auf 348,33 Milliarden Euro zurück von 350,90 Milliarden Euro im zweiten Quartal. Zum Vergleich: Noch 2015 saßen die großen Banken im Euroraum auf faulen Krediten im Umfang von fast einer Billion Euro. Aktuell überwacht die EZB-Bankenaufsicht 113 Institute – darunter in Deutschland die Deutsche Bank und die Commerzbank.

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