Bankenkrise SNB-Vize: Credit Suisse wäre ohne UBS-Deal Pleite gegangen

Die UBS hätte die Credit Suisse übernehmen müssen, ansonsten wäre es zu einer globalen Finanzkrise gekommen. Am Mittwoch findet die letzte Hauptversammlung der Bank statt – es droht Ärger.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank meint, die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS sei unerlässlich gewesen. Quelle: Bloomberg

Wäre die staatlich eingefädelte Übernahme nicht zustande gekommen, hätte es „sehr, sehr wahrscheinlich eine Finanzkrise gegeben, die hätte auch das Schweizer System beeinträchtigt, die Schweizer Wirtschaft und natürlich die globale Wirtschaft“, sagte Martin Schlegel, Vizechef der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dem Sender SRF in einem am Montag ausgestrahlten Interview. „Die CS wäre dann zahlungsunfähig gewesen.“

Die vereinbarte Fusion sei zu dem Zeitpunkt die beste verbliebe Lösung gewesen, allerdings „die beste Lösung unter nur schlechten Lösungen.“ Am Dienstag findet die letzte Hauptversammlung in der 167-jährigen Geschichte der Schweizer Traditionsbank Credit Suisse statt. Es droht Ärger, denn den Aktionärinnen und Aktionäre wurde eine Abstimmung zur Übernahme verweigert.

Die Probleme um die Credit Suisse hielten die SNB nicht davon ab, die Inflation zu bekämpfen. Der Vizechef der SNB hat die Bereitschaft zu weiteren Zinserhöhungen zur Eindämmung der Teuerung bekräftigt. „Unser Mandat ist glasklar“, sagte Schlegel am Montag in einem Interview des Schweizer TV. „Und das ist Preisstabilität.“

Die Zentralbank werde alles tun, damit die Inflation wieder in das von ihr angepeilte Zielband von null bis zwei Prozent zurückkomme. „Falls es notwendig ist, werden wir weiterhin Zinsen erhöhen“, sagte Schlegel.“ Die Inflationsrate liegt seit gut einem Jahr über der SNB-Zielspanne. Im März betrug sie 2,9 Prozent und im gesamten Jahr rechnet die Notenbank mit 2,6 Prozent.

Das Zinsniveau sei mit einem SNB-Leitzins von aktuell 1,5 Prozent nicht hoch, sagte Schlegel. „Und wir sehen im Moment keine Anzeichen dafür, dass das die Finanzstabilität in der Schweiz könnte gefährden.“ Der SNB-Vize bekräftigte zudem, dass die Notenbank bereit sei, Fremdwährungen aus ihren milliardenschweren Devisenreserven zu verkaufen, um den Franken zu stützen. Die Notenbank setzt zur Eindämmung der Teuerung neben Zinserhöhungen auf die inflationsdämpfende Wirkung einer starken Landeswährung.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%