München Die BayernLB hat im ersten Halbjahr weniger Gewinn gemacht. Wegen eines Sondereffekts im Vorjahr ging das Vorsteuerergebnis um gut ein Drittel auf 527 Millionen Euro zurück, wie die nach der LBBW zweitgrößte deutsche Landesbank am Donnerstag mitteilte. Im April 2013 hatte die BayernLB ihre Wohnungsbautochter GBW für rund zwei Milliarden Euro an die Immobiliengesellschaft Patrizia losgeschlagen, was dem Münchener Geldhaus einen einmaligen Gewinn von rund 351 Millionen Euro in die Kasse spülte.
Lasse man diesen Sondereffekt unberücksichtigt, sei der Vorsteuergewinn im ersten Halbjahr um 14 Prozent gestiegen, erklärte BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler. „Unser Kundengeschäft lief in den ersten sechs Monaten trotz Niedrigzinsumfeld und intensivem Wettbewerb sehr solide.“ Die BayernLB profitierte unter anderem davon, dass sie Risikovorsorge im Kreditgeschäft auflösen konnte und dass die Gewinne im Immobiliengeschäft sprudelten.
Im Gesamtjahr erwartet Riegler im Kerngeschäft ein „deutlich positives Ergebnis“. Konzernweit werde wegen des angekündigten Verkaufs der ungarischen Problem-Tochter MKB jedoch ein Verlust anfallen, bekräftigte die Bank. Die Münchener hatten im Juli bekanntgegeben, die MKB an den ungarischen Staat abzugeben. Im Rahmen der Veräußerung, die im September abgeschlossen werden soll, erwartet die BayernLB im zweiten Halbjahr Belastungen von bis zu 770 Millionen Euro.
Die harte Kernkapitalquote der Bank lag Ende Juni bei 14,4 Prozent und damit deutlich über der Hürde von acht Prozent, die die europäischen Aufsichtsbehörden nach ihrem Bilanzcheck von allen Instituten mindestens erwarten. Mit ihrer Kapitalausstattung sei die Bank für den europaweiten Gesundheitscheck „gut gerüstet“, erklärte die BayernLB.