
München Der wegen Bestechlichkeit angeklagte Ex-Bankvorstand Gerhard Gribkowsky ist aus Sicht seiner Anwälte ein Kandidat für eine Überwachung durch die elektronische Fußfessel. „Die Technik ist verfügbar“, sagte Rechtsanwalt Daniel Amelung am Montag am Rande des Prozesses gegen den Banker vor dem Landgericht München der Nachrichtenagentur dpa. Statt der Untersuchungshaft wäre ein Hausarrest mit elektronischer Fußfessel völlig ausreichend.
Der Anwalt verwies auf das Vorbild der USA, wo etwa der ehemalige Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, nach seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft durch eine elektronische Fußfessel in seiner Wohnung in New York überwacht wurde.
Gribkowsky, früherer BayernLB-Vorstand, sitzt seit Jahresanfang in Untersuchungshaft, weil er von Formel 1-Chef Bernie Ecclestone 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld angenommen haben soll. Mit einer Haftbeschwerde waren die Anwälte vergangene Woche gescheitert und warten nun auf eine Entscheidung des Oberlandesgerichts als nächster Instanz. Setzen sie sich auch hier nicht durch, drohen Gribkowsky über Weihnachten hinaus weitere Monate in Untersuchungshaft. Mit einem Urteil in seinem Prozess wird frühestens im Februar gerechnet.