




Hermann Josef Abs, Alfred Herrhausen, Josef Ackermann - für Letzteren organisierte Kanzlerin Angela Merkel das große Fest zu dessen sechzigsten Geburtstag - das sind klingende Namen aus der langen Liste der Götter in Gold, die den Chefsessel der Deutschen Bank drückten. Und der Bank ging's seit Menschengedenken über alle historischen Klippen hinweg immer nur gut und immer besser.
Die Deutsche Bank war immer vornehm, immer erfolgreich. Sie war ein Fels in der Brandung der Weltfinanzmärkte und sie hatte eine geradezu normative Bedeutung im deutschen Banken-und Finanzgeschehen. Sie war diskret am Management vieler gesellschaftsrelevanter und politischer Konflikte beteiligt.
Vieles spricht dafür, dass die Deutsche Bank im Prinzip die Deutsche Bank bleiben sollte. Wo das Institut Fehler gemacht hat oder Mitarbeiter oder Repräsentanten der Bank Fehler gemacht haben, liegt es über den Tag hinaus gedacht im eigenen Interesse der Bank diese Fehler zu erkennen und sie zu beheben. Und dort, wo die Deutsche Bank Recht und Gesetz verletzt hat, sind die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.
Mottenkiste des Klassenkampfes
Die Deutsche Bank qualitativ zu beschädigen heißt dem System Bundesrepublik einen Schaden zuzufügen. Genau dieser Tatbestand wird mit dem neumodischen Wortungetüm "Systemrelevanz" ausgedrückt. Und die Deutsche Bank ist die systemrelevante Bank in Deutschland.
Seit der Weltfinanzkrise, der die Euro-Krise alsbald folgte, ist es in Mode gekommen in die Mottenkiste des Klassenkampfes zu greifen und mit historisch gesehen mehrfach falsifizierten Parolen gegen Kapitalismus und Kapitalisten und besonders gegen Banken und Banker punkten zu wollen, siehe Occupy-Bewegung. Ein notorisches Verdachtsmoment liegt über den Banken, den großen Kapitalversicherungen und gegenüber allen möglichen Geldinstitutionen bis hin zu Hedgefonds o.Ä.
Die Geldwirtschaft hat sich mit ihrer Entwicklung, die in fiktive pekuniäre Geld-Parallelwelten hineingeht und die Grenzen zwischen Bank und Spielbank sehr weich erscheinen lässt, selber zuzuschreiben, dass das Unbehagen in jüngerer Zeit immer neue Nahrung fand. Um so wichtiger ist es die Spreu vom Weizen zu trennen.
Und die Deutsche Bank, die in den letzten Wochen und Tagen bekanntlich von einer Krise in die nächste taumelt (und die bisher nicht die rechten Worte und das rechte Konzept findet das eigene Ruder und die eigene Außendarstellung selbstbestimmt in die Hand zu nehmen und die sich stattdessen reagierend treiben lässt), ist nicht an den noch unausgebrüteten Eiern in Gestalt staatsanwaltlicher Ermittlungen oder einem furchtbaren und populistischen Geplärr in Presse und Politik wegen eines Telefonanrufes von Deutsche Bank-Boss Fitschen bei Hessen-Ministerpräsident Bouffier oder an Vorwürfen der Bilanzmanipulation oder etwa an einer möglichen Rufschädigung (In die Pleite reden)eines Leo Kirch zu messen.