Bieterstreit Schweizer Unternehmer legt Konkurrenzangebot für Fondshaus GAM vor

Anfang Mai hatte die britische Liontrust Asset Management ein Kaufangebot für GAM vorgelegt. Nun macht ein Schweizer Unternehmer den Briten Konkurrenz.

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Der neue Interessent möchte GAM sanieren und dafür sorgen, dass GAM ein eigenständiger Asset Manager mit einer Notierung an der Schweizer Börse bleibt. Quelle: imago images/Geisser

Um das angeschlagenen Schweizer Fondshaus GAM zeichnet sich ein Bieterstreit ab. Der Schweizer Unternehmer Marco Garzetti will über die von ihm kontrollierte Taure Invest AG insgesamt 65 Millionen Franken in GAM einschießen, wie er am Freitag mitteilte. GAM solle saniert werden und ein eigenständiger Asset Manager mit einer Notierung an der Schweizer Börse bleiben, so die Pläne Garzettis.

Anfang Mai hatte die britische Liontrust Asset Management ein Kaufangebot für die Firma mit Sitz in Zürich auf den Weg gebracht. Laut der vom GAM-Verwaltungsrat unterstützten Offerte bietet Liontrust 107 Millionen Franken in eigenen Aktien.

„Ich bin der festen Überzeugung, dass der Entscheid des GAM-Verwaltungsrats zur Veräußerung und Zerstückelung des Unternehmens zu einem schlechten Preis falsch ist“, erklärte Garzetti in einer Mitteilung. Er wolle in das Institut investieren, um damit die Liquidität zu sichern, die Sanierung zu finanzieren und eine erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen.

Konkret schlägt Taure vor, über eine Kapitalerhöhung 34 Millionen Franken in GAM einzubringen und sich im Gegenzug eine Beteiligung von 68 Prozent zu sichern. Zudem wolle Taure, an der Garzetti 84 Prozent hält, GAM ein Darlehen im Volumen von 31 Millionen Franken gewähren. Garzetti soll Verwaltungsratspräsident werden.

„Wir sind überzeugt, dass wir 2024 den Break-Even und 2026 einen operativen Vorsteuergewinn von rund 50 Millionen Franken erreichen und das Unternehmen zu nachhaltiger Profitabilität zurückführen können, indem wir die Restrukturierung beschleunigen und das Geschäft wieder auf seine alten, aber auch auf neue Stärken ausrichten“, erklärte er.

GAM habe den Vorschlag abgelehnt, erklärte Taure. Garzetti ist aber nicht der einzige, der mit der Offerte für GAM unzufrieden ist. Zuvor hatte bereits eine Investorengruppe um den französischen Milliardär Xavier Niel, die zuletzt auf 8,4 Prozent der Stimmen kam, Kritik am Liontrust-Angebot geäußert und einen höheren Preis gefordert. Gemäß den Liontrust-Plänen soll die Andienungsfrist am 26. Juni beginnen.

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