Björn Robens BHF-Bank trennt sich von Vorstandschef

Strategische Differenzen mit dem Aufsichtsratschef haben dazu geführt, dass die BHF-Bank sich von ihrem Vorstandssprecher Björn Robens trennt. Zumindest für den Übergang ist sein Nachfolger bereits gefunden.

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Die Zentrale der BHF Bank. Quelle: Presse

Eklat bei der BHF-Bank: Gut ein Jahr nach der Übernahme durch einen Finanzinvestor hat sich das Frankfurter Institut von seinem Vorstandssprecher Björn Robens getrennt. Robens hat sich Finanzkreisen zufolge mit Aufsichtsratschef Leonhard ("Lenny") Fischer überworfen. Er werde "aufgrund unterschiedlicher Auffassungen in Fragen der Entwicklung und Führung des Unternehmens mit sofortiger Wirkung von seinen Funktionen entbunden", bestätigte die Bank.

Seine Nachfolge soll übergangsweise der ehemalige Merck-Finck-Chef Alexander Mettenheimer übernehmen. Fischer will spätestens in einem Jahr einen neuen Vorstandschef finden.

Der von Fischer geführte Finanzinvestor RHJ hatte die BHF nach einem jahrelangen Tauziehen mit den Aufsichtsbehörden im Frühjahr 2014 übernommen. Er wollte aus der Bank und dem schon vorher zu RHJ gehörenden britischen Institut Kleinwort Benson einen breit aufgestellten Finanzdienstleister schmieden. RHJ wurde inzwischen in BHF Kleinwort Benson umbenannt.

In den vergangenen Monaten sei allerdings immer deutlicher geworden, dass Fischer und Robens unterschiedliche Vorstellungen über die Zusammenarbeit hätten, sagten mehrere Insider. Fischer habe vergeblich versucht, sich selbst als Co-Vorstandschef des Instituts zu installieren.

Nicht alle Eigentümer der BHF-Bank sind mit dem abrupten Abschied des vor allem bei reichen Kunden und Finanzinvestoren angesehenen Robens einverstanden. Die chinesische Fosun, die zusammen mit RHJ mit knapp 20 Prozent bei der BHF eingestiegen war, stimmte im Aufsichtsrat gegen seine Ablösung. "Die heutige Entscheidung läuft den Interessen der Aktionäre von BHF Kleinwort Benson komplett zuwider und beschädigt den langfristigen Wert der BHF-Bank", erklärte ein Fuson-Sprecher. Der chinesische Konzern werde die Entscheidung nicht akzeptieren und sich dagegen zur Wehr setzen.

Fischer wollte sich zu den Vorwürfen von Fosun nicht äußern. Er versuchte die Mitarbeiter in einem Schreiben zu beruhigen: "Die heutigen Personalentscheidungen sind keine Abkehr, sondern eine Stärkung der Wachstumsstrategie aller unserer Geschäftsbereiche." Als Generalbevollmächtigter stößt außerdem Michael Bonacker zur BHF-Bank. Er war zuletzt Strategiechef der Commerzbank.

Die BHF Bank ist im vergangenen Jahr in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und hat einen Vorsteuergewinn von 12,2 Millionen Euro eingefahren. Allein in den ersten fünfeinhalb Monaten 2015 lag der Gewinn laut Insidern bei knapp 19 Millionen Euro.

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