Ich habe Dich verlassen. Und ging zu denen, die von allem mehr versprachen: mehr Glanz, mehr Weltgewandtheit, mehr Rendite. Doch um es abzukürzen: Mit ihnen wurde ich auch nicht glücklich. Der schöne Schein verblasste, spätestens an dem Tag, an dem in den USA das von deutschen Auswanderern gegründete Bankhaus Lehman zusammenklappte und die Welt in eine Finanzkrise stürzte.
Ich musste erfahren, dass meine neuen Freunde weniger Sicherheit boten und weniger Vertrauen verdienten als Du. Gesellschaftlich verantwortbar schienen mir deren Praktiken plötzlich auch nicht mehr. Je länger die Krise dauerte, desto mehr Skandale kamen zum Vorschein.
Das sind die größten Banken der Welt
Die Commonwealth Bank of Australia eröffnet die Top Ten der größten Banken der Welt nach Marktkapitalisierung. Das Institut mit Sitz in Sydney verfügt über einen Börsenwert von 81 Milliarden Euro.
Stand: 08. Januar 2013, Quelle: Thomson Reuters
Die Citigroup ist die neuntgrößte Bank der Welt. Die US-Großbank hat einen Börsenwert von 96 Milliarden Euro.
Mit knappen Vorsprung belegt die Bank of America Rang acht im Ranking. Das US-Institut verfügt über eine Marktkapitalisierung von 101 Milliarden Euro.
Die Agricultural Bank of China kommt auf Platz sieben. 114 Milliarden Euro beträgt die Marktkapitalisierung.
Auch der sechste Rang geht an ein Institut aus dem Reich der Mitte – die Bank of China. 125 Milliarden Euro ist das Geldhaus an den Börsen wert.
JP Morgan Chase eröffnet die Top Fünf. 132 Milliarden Euro beträgt die Marktkapitalisierung.
Die US-Großbank Wells Fargo scheitert knapp am Treppchen des Rankings. Der Börsenwert beträgt 140 Milliarden Euro. Nur drei Banken sind mehr wert.
Die HSBC kann sich über den Bronzerang freuen. Der Börsenwert des Instituts beträgt 151 Milliarden Euro.
Die China Construction Bank kommt auf Platz zwei mit einer Marktkapitalisierung von 195 Milliarden Euro. An den Spitzenreiter kommt das Institut damit aber noch lange nicht heran.
Die Industrial and Commercial Bank of China hat einen gigantischen Börsenwert von 227 Milliarden Euro. Die Bank ist die größte der Volksrepublik, auch wenn man die Bilanzsumme heranzieht.
Immer noch werden reihenweise ehemalige Branchenstars gefeuert, zuletzt Barclays-Chef Bob Diamond. Oder geraten in Erklärungsnot wie Anshu Jain, der starke Mann an der Spitze der Deutschen Bank. Und immer noch müssen Großbanken reihenweise Milliardenlöcher oder unsaubere Geschäfte einräumen - zuletzt die spanische Bankia mit ihren faulen Immobilienkrediten oder die britische Barclays mit der Manipulation des Libor-Zinses, des wichtigsten kommerziellen Zinssatzes weltweit.
So bin ich in letzter Zeit, liebe Sparkasse, wieder näher zu Dir gerückt. Durch die Distanz habe ich erfahren, dass nicht alles schlecht ist an Dir. Du bist gut beleumundet. Du bist gleich nebenan - mehr als 15.000 Filialen hast Du in Deutschland. Und das nicht nur in großen Städten - selbst im abgelegensten Schwarzwald-Dorf gibt es noch einen Geldautomaten mit dem weißen S auf rotem Grund.
Die Sparkasse ist ein Stück Heimat für viele. Das weiß auch Klaus Fischer, der Chef des gleichnamigen Dübel-Imperiums, den ich neulich traf: „Unser Unternehmen hat sich in Bezug auf das Inlandsgeschäft in den letzten Jahren auf die Kreissparkassen und die BW-Bank konzentriert, die auch zur Sparkassengruppe gehört. Grund dafür ist das in vielen Jahren gewachsene Vertrauen.“
Er schätzt vor allem, so sagt er, den persönlichen Kontakt zu den Verantwortlichen. Seine Erfahrungen mit Deiner Konkurrenz umschreibt er vorsichtig so: „Auch in für uns schwierigen Jahren konnten wir uns auf die Sparkassen verlassen, im Gegensatz zu anderen Instituten.“
Das Thema Vertrauen ist ganz wichtig, liebe Sparkasse - nicht nur für den prominenten Unternehmer, sondern auch den ganz normalen Bürger. Wenn Du hörst, wie Deine Kunden von menschlicher Beratung und kulanten Regelungen schwärmen, müsste Deine Brust vor Stolz schwellen: In diesen Aussagen findet sich noch etwas von der einstmals heilen Welt der Banken wieder, in der es noch Bankiers und keine Banker gab.
Diese Sehnsucht ist durch die Krise noch verstärkt worden - und Du hast, vielleicht als Einzige, das Potenzial, diese Sehnsucht zu erfüllen. Kein Wunder, dass Du rund 50 Millionen Kunden hast - und dass fast die Hälfte der Deutschen Dich als Hauptbank ansehen.