
Frankfurt Das Geld der Investoren ist bei der genossenschaftlichen DZ Bank nach Einschätzung von S&P sicherer angelegt als bei der Deutschen Bank. Die weltgrößte Ratingagentur erhöhte die Kreditwürdigkeitsnote des Spitzeninstituts der Volks- und Raiffeisenbanken um einen Schritt auf „AA-“ von „A+“, mit einem stabilen Ausblick.
Je höher das Rating, desto bessere Chancen hat eine Bank, sich günstig Geld zu beschaffen. Die Entscheidung folgt einem veränderten System von S&P, das für Hunderte von Banken in diesen Wochen weltweit neue Bonitätsnoten bedeutet.
Das „A+“-Rating für die Deutsche Bank war von S&P vor kurzem bestätigt worden, der Trend zeigt bei ihr allerdings eher nach unten. Die Commerzbank kommt nur auf ein „A“. DZ-Bank-Chef Wolfgang Kirsch fühlt sich von S&P bestätigt: „Diese Höherstufung ist das Ergebnis einer nachhaltig kundenbezogenen Geschäftspolitik und eines starken Zusammenhalts der genossenschaftlichen Finanzgruppe“, erklärte er am Dienstag.
Auch der gesamte deutsche Genossenschaftssektor mit seinen 1200 Volks- und Raiffeisenbanken kann nun auf ein „AA-“ (bisher „A+“) verweisen. Der Immobilienfinanzierer DG Hyp und der Schiffsfinanzierer DVB Bank schaffen aber nur ein „A+“ (bisher „A“), die Deutsche Apotheker- und Ärztebank - die größte Genossenschaftsbank in Deutschland - liegt wie die DZ Bank bei „AA-“ (“A+“).
S&P hatte 15 der 37 weltgrößten Banken herabgestuft, höher bewertet wurden nur zwei chinesische Institute. Die Agentur beleuchtet nach dem neuen System verstärkt das Umfeld, in dem die Banken arbeiten: die wirtschaftliche Lage in ihrem Heimatland oder den Konkurrenzdruck in der Branche. Diese Faktoren für die Kreditwürdigkeit waren bisher nur als „weiche Kriterien“ ins Kalkül gezogen worden.