Britische Großbank HSBC verfünffacht Gewinn

Die britische Großbank HSBC profitiert weiter von einem starken Geschäft in Asien und einer hohen Kreditnachfrage und kann so die Erträge im dritten Quartal in Folge steigern.

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Die britische Bank HSBC Quelle: REUTERS

Die britische Großbank HSBC profitiert von florierenden Geschäften in Asien. Das in London ansässige, aber auf Fernost fokussierte größte Geldhaus in Europa konnte den Vorsteuer-Gewinn im dritten Quartal auf 4,6 Milliarden Dollar verfünffachen. Allein in Asien sei das Ergebnis um zehn Prozent auf vier Milliarden Dollar gestiegen, teilte das Institut am Montag mit. Vor allem in Hongkong sei es rund gelaufen. Im Vorjahreszeitraum war der Gewinn noch wegen einer Milliarden-Belastung durch den Verkauf der Brasilien-Sparte und negative Wechselkurseffekte auf 843 Millionen Dollar eingebrochen. Die Aktionäre konnte HSBC trotz des Gewinnsprungs nicht überzeugen: Die Aktie verlor in London 0,6 Prozent, während andere große britische Banken im Plus notierten.

Die Bank hatte sich im Zuge der Finanzkrise einer Schrumpfkur unterzogen. Zehntausende Stellen wurden gestrichen, Dutzende Sparten verkauft und die Konzentration auf das traditionsreiche Asien-Geschäft forciert. Dies zahlt sich zunehmend aus. Dem Institut geht es besser als vielen Konkurrenten, weil es auf ein starkes Geschäft in Hongkong und China bauen kann.

Auch im Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen schlug sich die Bank besser als die Konkurrenz: Bei HSBC gingen die entsprechenden Erträge um fünf Prozent zurück, während sie bei vielen großen Investmentbanken in den USA und Europa um mehr als 20 Prozent einbrachen. Auch die Deutsche Bank konnte sich diesem Trend im Sommer nicht widersetzen. Vor Jahresfrist hatten die US-Präsidentschaftswahl und die Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, das Handelsgeschäft noch angekurbelt.

Die Eigenkapitalrendite verdoppelte HSBC in den ersten neun Monaten nahezu auf 8,2 Prozent und kam dem Langfristziel einer Rendite von zehn Prozent näher. "Wir werden das Ziel von zehn Prozent nicht bis Ende 2017 erreichen, aber wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Finanzchef Iain Mackay. Auch die harte Kernkapitalquote von zuletzt 14,6 Prozent dürfte mittelfristig steigen, da das Geldhaus nach der Zustimmung der US-Notebank Fed rund acht Milliarden Dollar aus seiner US-Tochter abziehen darf.

Das Asien-Geschäft will die Bank unter ihrem künftigen Konzernchef John Flint weiter ausbauen, er übernimmt im Februar das Ruder. Flint, der seit 1989 bei HSBC ist, arbeitete in den ersten 14 Jahren in Asien. Insbesondere will die Bank im Privatkundengeschäft und in der Vermögensverwaltung in China expandieren. Erste Fortschritte sind bereits sichtbar: Der Kundenstamm in diesen Bereichen sei in China in diesem Jahr um mehr als 70 Prozent gewachsen, erklärte das Institut.

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