




„Wir haben alle E-Mails und Unterlagen ausgewertet und wissen jetzt genau, was passiert ist“, hieß es in hochrangigen Kreisen der Bank. Mit dem Abschluss aller Verfahren rechnen Insider nun bis Ende des Jahres. Bis dahin würden die Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien die Höhe der Strafzahlungen verkünden. „Wir haben alle Unterlagen übergeben, darauf haben wir keinen Einfluss mehr“, hieß es in der Bank.
Hinweise auf Verfehlungen von Top-Managern hätten sich bei der Prüfung weiterhin nicht ergeben, auch Co-Vorstandschef Anshu Jain sei entlastet. Wie Jürgen Fitschen habe er weiter das Vertrauen des Aufsichtsrats. Wie es im Umfeld des Gremiums heißt, sei ihre Abberufung in keiner Sitzung ein Thema gewesen. Allerdings habe die Frage nach einer „politischen Verantwortung“ zuletzt wieder mehr Bedeutung gewonnen. Insider berichten zudem, dass ein Personalberater mit der Suche nach einem möglichen Ersatzkandidaten beauftragt worden sei. Die Deutsche Bank dementiert das.
Die weiteren Untersuchungen dürften sich noch deutlich länger hinziehen. Zu einer möglichen Manipulation von Devisenkursen sei erst ein Drittel des elektronischen Schriftverkehrs ausgewertet. Die habe ergeben, dass es zumindest bei einem Händler in New York eine Absprache gab. Allerdings sei noch unklar, ob diese tatsächlich zu einer Manipulation geführt habe. Die Bank rechnet bei diesem Thema mit deutlich höheren Zivilklagen als bei der Manipulation des Libor. Dafür dürften die von Aufsichtsbehörden verhängten Strafzahlungen niedriger ausfallen.
Noch nicht abgeschlossen sind auch Untersuchungen zu einer möglichen Manipulation des Goldpreises. Hier habe die Bank bisher keine Hinweise auf Fehlverhalten gefunden, hieß es.