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Deutsche Bank Milder Wandel bei der Vergütung

Eine unabhängige Kommission hat die Vergütung in der Deutschen Bank kritisch begutachtet. Revolutionäre Veränderungen fordert sie nicht. Ihr Bericht fällt zahm aus.

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So viel verdienen die Vorstandschefs
AdidasHerbert HainerDirektvergütung: 4,2 (-11 %) EBIT:  1.185 (17 %) Angaben in Millionen Euro Quelle: AP/dpa
AllianzMichael DiekmannDirektvergütung: 5,8 (32 %) EBIT:  9.501 (21 %) Quelle: REUTERS
BASFKurt Bock (seit 6.5.2011)Direktvergütung: 5,1 EBIT: 8.976 (5 %) Quelle: REUTERS
BayerMarijn DekkersDirektvergütung: 5 (14 %) EBIT:  3.960 (-5 %) Quelle: dpa
DaimlerDr. Dieter ZetscheDirektvergütung: 8,2 (-6 %) EBIT:  8.615 (-2 %) Quelle: dpa
Deutsche BörseReto FrancioniDirektvergütung: 3,4 (-4 %) EBIT:  969 (-16 %) Quelle: dpa
Deutsche LufthansaChristoph FranzDirektvergütung: 2,1 (-24 %) EBIT:  1.375 (85 %) Quelle: REUTERS

Das von Anshu Jain und Jürgen Fitschen bei ihrem Antritt als Chefs der Deutschen Bank ausgerufene Projekt Kulturwandel ist bisher reichlich wolkig geblieben. Angesichts der Flut von Prozessen und Skandalen, mit denen das Institut seit Monaten unfreiwillig auf sich aufmerksam macht, hat es das Stadium des So-nicht-mehr-weiter kaum verlassen. Das soll sich nun ändern. Dazu hat eine vor Monaten eingesetzte Kommission unter Leitung des früheren BASF-Chefs Jürgen Hambrecht nun einen Bericht zur Vergütungspraxis in dem Institut vorgelegt. Die daraus abgeleiteten Erkenntnisse sollen einer der zentralen Bausteine für künftigen sein.

Hambrecht zeigt sich bei der Vorstellung erst einmal überrascht, wie kompliziert die Materie doch ist. In der chemischen Industrie sei die Produktion komplett durchreguliert, bei den Banken die Entlohnung, sagt er. Seine anschließende Botschaft gar nicht so revolutionär: Im Grunde ist das, was er vorgefunden hart, gar nicht so schlimm, wie es die Berichte über Bonusexzesse nahelegen.

Es ist denn auch keine Kulturrevolution, sondern eine Arbeit am Detail, die der Ex-Chemiemanager vorschlägt. Und die, daran lässt er keinen Zweifel, braucht Zeit. Denn, das ist Hambrechts oberste Maxime, die Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Bank darf auf keinen Fall leiden. Bei so viel Verständnis ist es kein Wunder, dass sich der Aufsichtsratsvorsitzende Paul Achleitner und Personalvorstand Stephan Leithner herzlich bei Hambrecht bedanken.

Rechtsstreitigkeiten der Deutschen Bank

Die vermuteten Exzesse fehlen aus Sicht der Kommission auf allen Ebenen: Die Aufsichtsratsvergütung, so Hambrecht, ist bei der Deutschen Bank in der Höhe unterdurchschnittlich. Sie ist allenfalls etwas kompliziert. Das ändert Achleitner gleich mit klaren Worten. Künftig gibt es nur noch feste Gehälter, drei Viertel davon bar, ein Viertel in Aktien.

Die Vorstandsvergütung reißt ebenfalls nicht nach oben aus. Im Jahr 2012 haben Jain und Fitschen jeweils 4,8 Millionen Euro bekommen, auch das weniger als ein durchschnittlicher Dax-Chef, der allerdings allein. Der gesamte Vorstand bekommt rund 26 Millionen – wobei noch die Zahlungen an die ausgeschiedenen Hugo Bänziger, Hermann-Josef Lamberti und Josef Ackermann dabei sind. Allerdings hat die Deutsche Bank auch ein weit unterdurchschnittliches Ergebnis erzielt.

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