Drohendes Börsenliga-Aus Commerzbank muss um Dax-Platz zittern

Commerzbank muss um Dax-Platz zittern Quelle: REUTERS

Die Commerzbank weist aktuell den geringsten Börsenwert unter den Dax-Mitgliedern auf. Dafür steht ein anderes Unternehmen in den Startlöchern, das die Fast-Entry-Bedingungen erfüllt.

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Für die Commerzbank könnten nach drei Jahrzehnten die Tage in der ersten Börsenliga gezählt sein. Momentan weist das Geldhaus den geringsten Börsenwert unter den Dax-Mitgliedern auf. Sollte sich das in den kommenden zwei Monaten nicht ändern, würde das Gründungsmitglied aus dem Leitindex fliegen. Denn der Zahlungsabwickler Wirecard steht in den Startlöchern und erfüllte im Juni erstmals die Fast-Entry-Bedingungen der Deutschen Börse für einen direkten Aufstieg in die Königsklasse.

Der Kurs der Wirecard-Aktie hat sich seit dem vergangenen Jahr fast verdreifacht, das Unternehmen ist an der Börse mittlerweile rund 17 Milliarden Euro wert. Dass es ein Wert aus dem TecDax aber auch beim Handelsumsatz schafft, unter die Top 25 zu kommen, ist nach Meinung von LBBW-Index-Experte Uwe Streich schon außergewöhnlich. "Das ist eine so seltene Geschichte, dass die Deutsche Börse dann die Tür zum Dax nicht zusperren möchte", erläuterte Streich das Regelwerk. Bei der Commerzbank-Aktie ging es seit Jahresanfang hingegen 33 Prozent bergab, an der Börse ist das Bankhaus momentan nur noch 10,5 Milliarden Euro wert.

Entscheidend werden die August-Wochen sein. Sollten die Ranglisten per Monatsende auf diesem Stand bleiben, würden die Änderungen am 5. September besiegelt und per 24. September wirksam.

Deutschlands größtes Bankhaus, die Deutsche Bank, kommt auf einen Börsenwert von derzeit 19,3 Milliarden Euro. Der Dax-Platz für die Deutsche Bank ist für diesen Herbst gesetzt, allerdings liegt sie momentan im EuroStoxx50 auf einem Abstiegsplatz. Aufgenommen in den Index wird, wer unter die 40 größten Titel der Auswahlliste kommt, herausfällt, wer hinter Platz 60 liegt. Zwar ist die Deutsche Bank mit dem momentanen Platz 61 dicht dran. Jedoch könnten in die Bestengruppe mehr nachdrängen, als auf der Abschussliste stehen. Dann würde es die Unternehmen mit der geringsten Marktkapitalisierung treffen. Auch für E.ON wird es nach momentanem Stand knapp. Der Indexanbieter Stoxx wird seine Entscheidung voraussichtlich am ersten Handelstag im September mitteilen.

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