Einlagensicherung Weg mit den sicheren Einlagen!

Die Pleite der Bremer Greensill Bank belegt, warum deutsche Geldhäuser den freiwillig von ihnen organisierten Sparer-Schutz abschaffen sollten. Quelle: dpa

Die Finanzbranche überlegt, Sparer bei Bankpleiten nicht mehr so stark zu schützen. Doch die Ideen sind nicht radikal genug. Ein Kommentar.

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Dinge zu schützen, ist eigentlich eine gute Sache – ab und zu jedoch ein Fehler, wie die Pleite der Bremer Greensill Bank zeigt. Sie belegt, warum deutsche Geldhäuser den freiwillig von ihnen organisierten Sparer-Schutz abschaffen sollten.

Die Greensill Bank war kürzlich in Not geraten, nachdem das gleichnamige Finanzimperium umgekippt war. Zuvor konnten Anleger das Institut mit Geld überschwemmen und von höheren Zinsen profitieren, ohne sich mit dem obskuren Geschäftsmodell beschäftigen zu müssen. Die gesetzliche Einlagensicherung schützt Beträge bis 100.000 Euro. Darüber hinausgehende Summen der meisten Anleger garantieren die Banken im Sparer-Schlaraffenland freiwillig.

Die Institute diskutieren nun, ob Firmen und öffentliche Institutionen künftig ebenso leer ausgehen sollen wie es Kommunen bisher schon tun. Das wäre gut, reicht aber nicht: Der freiwillige Schutz muss weg, weil er falsche Anreize setzt. Er ermöglicht risikolose Profite bei Mogelbanken wie Greensill, die sonst nie so viel Geld erhalten hätten. Reiche, öffentliche Anleger und Firmen haben das Wissen und die Verantwortung, Risiken zu verstehen. Die Banken sollten sie dazu zwingen. Die gesetzliche Sicherung reicht aus, damit Kleinsparer keine Banken stürmen.

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