Energiekrise ING Bank zahlt bis zu 1500 Euro Energiekostenzuschuss für Beschäftigte

Die Bundesregierung hatte die Rahmenbedingungen für Arbeitgeber geschaffen, damit diese ihre Mitarbeiter entlasten können. Nun geht die ING Gruppe im Bankensektor voran.

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Auch Teilzeitbeschäftigte und Auszubildende sollen einen Energiekostenzuschuss erhalten. Quelle: Reuters

Die deutsche Tochter der niederländischen ING Bank zahlt im Dezember ihren Mitarbeitern einen Energiekostenzuschuss. Bis zum Ende des Jahres sollen alle Beschäftigte die steuerfreie Einmalzahlung von bis zu 1500 Euro vom Geldinstitut erhalten, sagte Personal-Chef Matthias Füssel im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. „Wir wollten unseren Mitarbeitenden zeigen, dass wir nach der Ankündigung der Politik Anfang September so schnell wie möglich reagieren werden“, sagt Füssel.

Zu Ende September machte die Bundesregierung den Weg für Unternehmen in Deutschland für steuerfreie Sonderzahlungen von bis zu 3000 Euro frei. Damit will die Regierung Rahmenbedingungen für Arbeitgeber schaffen, damit diese einen Beitrag zur Entlastung ihrer Mitarbeiter von den hohen Energie- und Verbraucherpreisen leisten können.

Auch ING-Beschäftigte in Teilzeit bekämen von der Bank mindestens 1000 Euro auf ihre Konten steuerfrei ausgezahlt. Auszubildenden und dualen Studierenden wird die Bank Füssel zufolge einen 1000-Euro-Zuschuss überweisen. Insgesamt profitierten 4700 Arbeitnehmer der niederländischen Bank in Deutschland von dem Energiekostenzuschuss, den das Institut mit den Gewerkschaften in einem separaten Tarifvertrag verankerte.

„Die ING hat sich mit uns als erstes Institut auf eine Energiegeldzahlung geeinigt“, sagt Jan Duscheck, Bundesfachgruppenleiter Bankgewerbe bei der Gewerkschaft Verdi. Die Entscheidung habe eine Signalwirkung für die gesamte Branche.

Duscheck erwartet, dass die Gewerkschaft sich auch mit anderen Instituten über die Auszahlung eines Energiegeldes einigen wird. „Die Diskussion für eine dringend notwendige Entlastung wird inzwischen nicht nur unter den Beschäftigten, sondern auch in den Vorstandsetagen geführt.“

„Mit gutem Beispiel vorangegangen“

Die Gewerkschaft forderte im September Privatbanken auf, ihren Servicemitarbeitern Energiegeld in Höhe von 1500 Euro in diesem und im kommenden Jahr zu bezahlen. „Selbstverständlich beobachten wir die Situation auch im kommenden Jahr“, sagte Füssel auf die Frage, ob die Bank auch 2023 eine zweite Sonderzahlung anbieten wird. Die ING verlängerte zudem ihren sogenannten Zukunftstarifvertrag bis Ende 2024.

„Ich kann mir vorstellen, dass wir für die ganze ING Gruppe mit gutem Beispiel vorangegangen sind“, sagte Füssel. Ob die ING auch in anderen Ländern die Mitarbeiter mit Einmalzahlungen unterstützt, hänge jedoch auch von den jeweiligen Gesetzgebern ab.

In Großbritannien hatte die britische Barclays Bank bereits im Juni die Gehälter der Beschäftigten in der Kundenbetreuung erhöht. Rund 35.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhielten dort rund 1200 Britische Pfund (umgerechnet rund 1400 Euro) mehr pro Jahr als Entlastung für die gestiegenen Verbraucherpreise.

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