




Wer seit dem ersten Januar eine Online-Überweisung tätigen wollte, hat bereits Kontakt mit dem neuen europaweit einheitlichen Zahlungssystem gemacht. Statt Kontonummer, Bankleitzahl und Name der Bank des Empfängers müssen in den Formularen nämlich bereits IBAN und BIC eingegeben werden. Im Netz ist Sepa also bereits angekommen. Ab dem ersten Februar kommt das neue System auch auf den analoge Überweisungsträgern und grundsätzlich überall im Zahlungsverkehr an.
Das Problem ist, dass jeder siebte Deutsche noch nie etwas von SEPA, IBAN, BIC & Co. gehört hat. Das ergab eine repräsentative Befragung des Payment-Partners Loviit. Und die, die wissen, das Sepa kommt, haben keine Ahnung, was sie tun müssen - jeder Vierte kennt seine IBAN-Nummer nicht. Die besteht aus dem Länderkürzel DE, einer zweistelligen Prüfnummer, der Bankleitzahl und der Kontonummer. Neu lernen müssen Bankkunden eigentlich nur ihre zweistellige Prüfnummer. Der Rest ist bekannt. Weil auch viele Unternehmen - besonders kleine und mittelständische Betriebe - ebenso unvorbereitet sind, wurde die Frist für die endgültige Abstimmung bis zum 1. August verlängert, Privatpersonen haben sogar noch bis zum 1. Februar 2016 Zeit. Allerdings gilt das nicht für die Deutschen, sondern nur für unsere europäischen Nachbarn - die Bundesregierung hält nämlich am Stichtag fest.
Deshalb ist es nun allerhöchste Eisenbahn, sich zu informieren. Insbesondere die Frauen sind durch die Umstellung verunsichert: Jede Vierte hat Angst, dass ihre Überweisungen nicht ankommen, bei den Männern ist es jeder Sechste. Die jüngere Generation zwischen 18 und 34 Jahren fühlt sich von ihrer Bank zum Thema SEPA-Umstellung schlecht beraten (30 Prozent) oder hat Angst, dass Kriminelle die Umstellung ausnutzen und an ihr Geld kommen (20 Prozent). Dennoch hat knapp die Hälfte der Deutschen bereits alles umgestellt. Bei der älteren Generation 55+ sind es sogar 70 Prozent. Die Best Ager sehen die Umstellung allgemein eher gelassen: Nur acht Prozent hätten sich eine besser Beratung seitens ihrer Bank gewünscht oder haben Angst vor kriminellen Machenschaften. Auch gehen hier nur knapp ein Viertel von einem bevorstehenden Chaos mit der Umstellung aus, bei der jungen Generation ist es die Hälfte.