
Shanghai/Zürich Die Repräsentanz der Vermögensverwaltungsbank Julius Bär in Shanghai ist der erste Schritt zu einer Banklizenz für eine Niederlassung, die Bär nach chinesischem Recht frühestens in zwei Jahren beantragen kann. Nun gehe es zunächst einmal darum, Beziehungen zu Behörden und Firmen aufzubauen und die Marktkenntnisse zu erweitern.
Im Gegensatz zum geplanten Abbau von 150 Stellen in den europäischen Märkten will Bär in Asien neue Stellen schaffen, wie Asien-Chef Thomas Meier bei der Eröffnung der Repräsentanz erklärte. Auf dem Wachstumsmarkt Asien werde Bär eher aus- als abbauen. Bislang ist Bär mit größeren Operationen in Hongkong und Singapur vertreten. Auch in Indonesien ist die Bank aktiv.
Die Schweizer Vermögensverwalter stehen nach dem Wegfall des Bankgeheimnisses und wegen zunehmender Regulierungskosten in Europa unter Kosten- und Margendruck. Sie versuchen dieser Entwicklung durch Übernahmen und die Expansion in aufstrebende Länder Asiens und Lateinamerikas gegenzusteuern. Mit dem Versuch, den Schweizer Rivalen Bank Sarasin zu übernehmen, scheiterte Bär in der vergangenen Woche. Die niederländische Rabobank verkaufte ihre Sarasin-Mehrheitsbeteiligung statt an Bär an die brasilianisch-schweizerische Safra Gruppe.