Fondsgesellschaft EZB-Aufsicht nimmt offenbar Deutsche-Bank-Tochter DWS unter die Lupe

DWS-Vorstandschef Asoka Wöhrmann Quelle: REUTERS

Die DWS kommt nicht zur Ruhe: Die Bankenaufsicht der EZB schaut sich laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters die Unternehmensführung der DWS genauer an. Es soll um Corporate-Governance-Fragen gehen.

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Die EZB-Bankenaufsicht nimmt einem Insider zufolge die Unternehmensführung der Deutschen Bank-Tochter DWS unter die Lupe. Die Europäische Zentralbank (EZB) schaue sich Corporate-Governance-Fragen bei der Fondsgesellschaft an, sagte eine mit der Situation vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag.

In Medienberichten war DWS-Vorstandschef Asoka Wöhrmann in den vergangenen Tagen Fehlverhalten im Zusammenhang mit Standards der Unternehmensführung vorgeworfen worden. Die DWS, die Deutsche Bank und die EZB lehnten eine Stellungnahme ab. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuerst über den Schritt der EZB-Bankenaufsicht berichtet.

Die Deutsche Bank prüft derzeit intern, ob der Manager beispielsweise private Mail-Accounts für Geschäftszwecke benutzt hat. Sewing stellte sich auf der Bilanzpressekonferenz hinter Wöhrmann, der eine sehr gute Arbeit bei der DWS leiste. Wöhrmann selbst wies am Donnerstag bei Bilanz-Pressekonferenz der DWS die Vorwürfe gegen ihn zurück. Die Attacken zielten auf den Ruf der DWS sowie auf seine eigene Reputation und auch sein Wohlergehen ab, sagte er. „Ich weise alle diese Vorwürfe und Unterstellungen ausdrücklich zurück“, betonte er.

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Die DWS war im vergangenen Jahr zunächst in die Schlagzeilen geraten, nachdem Anschuldigungen laut wurden, der Vermögensverwalter sei zu lax mit den Kriterien für „grüne“ Investments umgegangen und habe sogenanntes „Greenwashing“ betrieben. Die DWS hatte diese Vorwürfe stets zurückgewiesen. Die US-Börsenaufsicht und die deutsche Finanzaufsicht BaFin hatten sich Insidern zufolge eingeschaltet.

Wöhrmann hat in den vergangenen Monaten mehrere anonyme Drohbriefe mit zum Teil rassistischem Inhalt erhalten. Eines der Schreiben gegen den DWS-Chef, der in Sri Lanka geboren wurde, enthielt drastische Ausdrücke und rassistische Beleidigungen. Die Briefe konnte Reuters in Kopie einsehen. Die Anschuldigungen sollten ihn offenkundig treffen, sagte Wöhrmann am Donnerstag. „Ich lasse mich aber nicht einschüchtern und von meiner Arbeit abhalten.“

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