Geschäftsmodell HypoVereinsbank setzt auf Franchise

Expansion kostet: Um den Belastungen zu entgehen, setzt die HypoVereinsbank nun auf Franchise-Filialen. Wie bei McDonald’s führen dann selbstständige Kaufleute die Niederlassungen.

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Nun sollen auch Filialen dieses Logo gehören, die nicht zum Konzern gehören. Die Hypovereinsbank möchte in den nächsten Monaten mit freien Finanzberatern Franchise-Filialen eröffnen. Quelle: dapd

Das Konzept gibt es in der Modebranche, bei Fastfood-Ketten und Supermärkten. Unter Markennamen wie McDonald’s oder Rewe führen Selbstständige eine oder mehrere Geschäfte. Das Unternehmen regelt alles – von der Einrichtung bis zur Schulung der Mitarbeiter – der Selbstständige trägt die Kosten und zahlt zudem dafür, dass er das „Erfolgskonzept“ nutzen kann.

Auch die Münchener HypoVereinsbank (HVB) möchte nun Franchise nutzen. Wie Privatkundenchef Peter Buschbeck am Mittwoch bei einer Branchentagung in Mainz mitteilte, werde die Bank freie Berater an sich binden und diesen eine schlüsselfertige Geschäftsstelle samt Geldautomaten im HVB-Look einrichten.

Die wertvollsten Bank-Marken der Welt
Platz 15: Die staatsgeführte Bank of China ist nicht nur das zweitgrößte, sondern auch das älteste Geldinstitut der Volksrepublik. Im Vergleich zum Vorjahr konnte sich die Bank of China in Sachen Markenwert um zwei Plätze steigern. Der aktuelle Markenwert des Hauses liegt bei rund 12,86 Milliarden US-Dollar. Die Ergebnisse stammen vom Brand Finance Banking 500 - einer Erhebung, die das amerikanische Beratungsunternehmen Brandfinance mit dem Fachblatt "Te Banker" erarbeitet hat. Quelle: REUTERS
Platz 14: Das größte Kreditinstitut der Bundesrepublik, die Deutsche Bank, konnte 2011 trotz der europäischen Banken-Krise respektable Ergebnisse vorlegen. Die Universalbank konnte ihre Vorjahres-Platzierung erneut verteidigen. Der aktuelle Markenwert des Hauses liegt bei rund 12,9 Milliarden US-Dollar. Quelle: dapd
Platz 13: Die Banco Itaú ist die größte Bank in Brasilien und ganz Lateinamerika. Hervorgegangen ist das Unternehmen aus der Fusion der beiden Banken Banco Itaú und der Unibanco. Im Vergleich zum Vorjahr hat das Geldhaus zwei Plätze eingebüßt. Der aktuelle Markenwert des Hauses liegt bei rund 13,2 Milliarden US-Dollar. Quelle: dpa
Platz 12: Die drittgrößte Bank Großbritanniens ist im Vergleich zum Vorjahr um ganze fünf Plätze nach unten gerutscht. Die Turbulenzen auf den Finanzmärkten sind 2011 auch an Barclays nicht spurlos vorübergegangen. Dennoch übertrifft das international agierende Finanzunternehmen in Sachen Markenwert alle anderen britischen Bankhäuser, abgesehen von HBSC. Der aktuelle Markenwert des Hauses liegt bei rund 13,6 Milliarden US-Dollar. Quelle: REUTERS
Platz 11: Gemessen an der Bilanzsumme ist die Industrial & Commercial Bank of China (ICBC ) die größte Bank Chinas. Dennoch musste das Haus in Sachen Markenwert einen kleinen Verlust hinnehmen - im Vergleich zum Vorjahr fiel das Unternehmen drei Plätze nach unten. Der aktuelle Markenwert des Hauses liegt bei rund 15,2 Milliarden US-Dollar. Quelle: REUTERS
Platz 10: Die China Construction Bank (CCB) gehört zu den vier größten Banken der Volksrepublik. In Sachen Markenwert hat es das Geldhaus nicht nur geschafft, den Konkurrenten ICBC zu überrunden, sondern auch die Spitzenposition unter den chinesischen Banken einzunehmen. Der aktuelle Markenwert des Hauses liegt bei rund 15,5 Milliarden US-Dollar. Quelle: dpa
Platz 9: Die Banco Bradesco gehört zu den vier größten Banken Brasiliens. Im Vergleich zum Vorjahr büßte das Geldinstitut drei Plätze in Sachen Markenwert ein, ist unter den brasilianischen Konkurrenten aber immer noch Spitzenreiter. Der aktuelle Markenwert des Hauses liegt bei rund 15,7 Milliarden US-Dollar. Quelle: Presse

Geplant sei dies für Regionen, in denen die Bank bislang wenig präsent ist. Und von denen gibt es viele: Traditionell ballt sich das Filialnetz im Süden und nach der Übernahme der Hamburger Vereinsbank auch im Norden. Dazwischen ist die HypoVereinsbank, die zur italienischen UniCredit-Bank gehört, mager besetzt. Nachdem sie zuletzt bei der Übernahme der 174-SEB-Filialen gegenüber der Santander-Bank den Kürzeren zog, sollen nun das Franchise-Konzept helfen.

Der Vorteil: Somit erspart sich die Bank die hohen Kosten bei der Expansion mit eigenen Filialen. Peter Buschbeck versprach auf der Tagung, dass die freien Berater „sehr gut“ geschult und von der Zentrale kontrolliert würden, um die Qualität zu sichern.

HVB will BaFin in Kontrollen einbeziehen

Die Münchener Zentrale möchte ihre Geschäftspartner kontrollieren - bei Bedarf auch mit der BaFin. Eigentlich sind Finanzberater jedoch nur der Gewerbeaufsicht unterstellt. Quelle: AP

Sie sollen die herkömmlichen 615 konzerneigenen Filialen nicht ersetzen. Die Niederlassungen der freien Berater sollen von außen als „Finanzpartner-Filiale“ gekennzeichnet sein. Das ist nicht das einzige, was die Partnerfilialen von den klassischen unterscheiden wird. Zwar wird es die gleichen Beratungsstandards geben, doch wird das Angebot nicht den gleichen Umfang haben, wie das der Konzernfilialen. So wird es etwa nicht möglich sein, am Schalter auf sein Konto Geld einzuzahlen oder ausbezahlt zu bekommen – das wird nur an den Automaten gehen.

Weil freie Finanzberater nicht der Banken- und Finanzaufsicht BaFin, sondern nur der Gewerbeaufsicht unterstehen, plant das Institut eigene Kontrollen. Bei Bedarf soll die BaFin dabei miteinbezogen werden, dies sei mit der Behörde schon abgeklärt. Bisher betreibt in Deutschland nur die Deutsche Bank ein Franchise-Konzept für 120 Filialen. Im Ausland, etwa in den Benelux-Ländern, ist das Konzept eher verbreitet.

Einen weiteren neuen Weg geht die HVB mit Videoberatungen. Die Bank hat schon damit begonnen, bei Beratungsgesprächen in Filialen, Spezialisten per Videoübertragung hinzuzuholen. Dadurch, dass nicht überall vor Ort Experten für alle Bereiche braucht, kann die HVB weitere Kosten einsparen. Zukünftig sollen solche Videoberatungen auch von Zuhause über die HVB-Homepage möglich sein.

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