




Im ersten Quartal hatten die Geldinstitute aus der Bundesrepublik rund sieben Milliarden Euro in dem Sorgenland der Eurozone im Feuer, wie aus am Sonntag veröffentlichten Daten der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hervorgeht. Das waren gut eine Milliarde weniger als ein Jahr zuvor. In den Jahren 2013 und 2014 hatten sich die Institute nach dem ersten Schuldenschnitt 2012 wieder vorsichtig in das Land gewagt und neue Kredite vor allem an Privatunternehmen vergeben.
Insgesamt zogen internationale Banken angesichts der im ersten Quartal wieder hochkochenden Sorgen um eine Pleite Griechenlands und einen möglichen Euro-Austritt des Landes rund 26 Milliarden Euro ab. Britische Banken hatten Ende März noch rund drei Milliarden Euro in Griechenland investiert, niederländische Institute rund zwei Milliarden. US-Geldhäuser bauten ihr Engagement binnen eines Jahres am stärksten ab - von knapp zehn auf unter zwei Milliarden Euro.
Kaum noch eine Rolle spielt Griechenland für französische Geldhäuser. Auch sie hatten deutlich weniger als zwei Milliarden Euro in dem Land verliehen. 2012 waren Banken aus Frankreich noch die größten internationalen Kreditgeber für Hellas. Die beiden Großbanken Societe Generale und Credit Agricole hatten lange große Privatkundentöchter in dem Land, haben diese aber inzwischen verkauft.





Die BIZ sieht außerdem deutliche Alarmzeichen für Banken in vielen Schwellenländern. In China, Brasilien und der Türkei habe die Kreditvergabe im ersten Quartal ein bedrohliches Verhältnis angenommen, heißt es im am Sonntag veröffentlichten Quartalsbericht der in Basel ansässigen „Zentralbank der Zentralbanken“. Sorgen macht ihr auch die Entwicklung in Ländern wie Indonesien, Singapur und Thailand. Wenn die Kreditvergabe so stark wie nun beobachtet war, habe das in der Vergangenheit in zwei Dritteln aller Fälle in den nächsten drei Jahren für erheblichen Stress bei Banken gesorgt. Die Situation könnte sich noch einmal dadurch verschärfen, wenn die Zinsen ansteigen.