Hamburger Bank Der nächste Vorstand verlässt die Warburg Bank

Der Haupteingang der Hamburger Warburg Bank. Quelle: dpa

Die Hamburger Edelbank Warburg kommt nicht zur Ruhe: Der Vorstand Patrick Tessmann verlässt das Geldhaus, unterdessen arbeiten Boston-Consulting-Berater an einer neuen Strategie für das Institut.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Das Hamburger Geldhaus Warburg wechselt erneut einen Top-Manager aus: Der Vorstand Patrick Tessmann verlässt die Bank Ende März. Das besagen WirtschaftsWoche-Informationen aus Finanzkreisen, die das Institut auf Anfrage bestätigte. Ein Sprecher erklärte, Tessmann scheide „in bestem Einvernehmen aus privaten Gründen aus“. „Über seine Nachfolge wird der Aufsichtsrat zeitnah entscheiden und informieren.“

Nach WirtschaftsWoche-Informationen geht Tessmann auch wegen einer Absprache mit der Finanzaufsicht BaFin, die Organisationsdefizite in dem von der Cum-Ex-Affäre erschütterten Geldhaus bemängelt hatte. Der Warburg-Sprecher äußerte sich hierzu nicht, teilte aber mit, dass Warburgs Aufsichtsratschef, Bernd Thiemann, Tessmann für dessen „erfolgreiche Tätigkeit in herausfordernden Zeiten“ danke. Thiemann und Tessmann hätten bereits nach den Vorstandsabgängen bei Warburg im vergangenen Jahr vereinbart, dass Tessmann „den Übergang zur Nachfolge bis zum Frühjahr 2022 begleitet“. Die BaFin äußerte sich nicht.

Unterdessen sind Berater der Boston Consulting Group (BCG) angeheuert worden: Sie erarbeiten eine neue Strategie für das Geldhaus und haben die Bank deshalb in jüngster Zeit durchleuchtet, wie WirtschaftsWoche-Informationen aus Branchenkreisen besagen. Warburg beantworte Fragen hierzu nicht. Eine BCG-Sprecherin erklärte, ihr Arbeitgeber äußere sich „grundsätzlich nicht zu potenziellen oder bestehenden Kundenbeziehungen und Projekten“.

Das interessiert WiWo-Leser heute besonders

Geldanlage Das Russland-Risiko: Diese deutschen Aktien leiden besonders unter dem Ukraine-Krieg

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine belastet die Börsen. Welche deutschen Aktien besonders betroffen sind, zeigt unsere Analyse.

Krisenversicherung Warum Anleger spätestens jetzt Gold kaufen sollten

Der Krieg in der Ukraine und die Abkopplung Russlands von der Weltwirtschaft sind extreme Inflationsbeschleuniger. Mit Gold wollen Anleger sich davor schützen – und einer neuerlichen Euro-Krise entgehen.

Flüssigerdgas Diese LNG-Aktien bieten die besten Rendite-Chancen

Mit verflüssigtem Erdgas aus den USA und Katar will die Bundesregierung die Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland mindern. Über Nacht wird das nicht klappen. Doch LNG-Aktien bieten nun gute Chancen.

 Was heute noch wichtig ist, lesen Sie hier

Warburg leidet seit Monaten unter Personalquerelen: Im Sommer hatte sich das Geldhaus nach nur einem halben Jahr wieder von seinem Vorstandsmitglied Matthias Schellenberg getrennt. Zudem legten Joachim Olearius, Sohn des Warburg-Patriarchen Christian Olearius, und Peter Rentrop-Schmid ihre Vorstandsämter nieder. Joachim Olearius diente dem Institut sogar lange Jahre als Vorstandschef.

Tessmann war Ende 2018 bei Warburg eingestiegen, zuvor hatte er unter anderem als Vorstandschef der Oldenburgischen Landesbank gearbeitet. Er verantworte bei Warburg „verschiedene Bereiche sowohl auf Marktfolge- als auch Marktseite“, sagte der Sprecher der Bank. „Nach mehr als 30-jähriger Tätigkeit im Finanzbereich wird er sich nun mehr um die Familie kümmern und eigene unternehmerische Aktivitäten verfolgen.“

Mehr zum Thema: Das geheime Rettungsmanöver der M.M. Warburg-Banker

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%