HSBC Einstellungsstopp bei HSCB

Definitiv nicht mehr Gehalt und keine neue Kollegen in nächster Zeit - so lässt sich die E-Mail zusammenfassen, die HSBC an seine Mitarbeiter verschickte. Die Bank muss Sparen - und tut das auf Kosten der Mitarbeiter.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die Fassade des HSBC-Hauptsitzes spiegelt sich in einem Nachbargebäude im Londoner Finanzdistrikt Canary Wharf. Quelle: REUTERS

Europas größte Bank HSBC plant in diesem Jahr einen Einstellungsstopp und eine Nullrunde bei den Gehältern. Eine entsprechende E-Mail mit Einzelheiten zu den Sparmaßnahmen sei am Freitag an die Mitarbeiter geschickt worden, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach gelten die Maßnahmen weltweit. Ein Unternehmenssprecher bestätigte den Inhalt der E-Mail.

"Das liegt auf einer Linie mit den Plänen der Bank, die betrieblichen Kosten zu senken", sagte Richard Cao, Analyst bei Guotai Junan Securities Co. in Shenzhen. "HSBC kann sich dem globalen Wirtschaftsabschwung und der Verschlechterung der Aktiva-Qualität nicht entziehen wie andere globale Banken."

HSBC hatte im Juni bekanntgegeben, einen Dreijahresplan durchzuziehen, durch den fast ein Fünftel der Stellen gestrichen und die Investmentbank um ein Drittel verkleinert werden soll. Damit reagierte das Institut auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum und strengere Vorschriften für Banken. Das Management erwägt zudem, den Konzernsitz von London nach Hongkong zu verlagern.

Diese Prominenten haben ein Konto in der Schweiz
Logo der Schweizer HSBC-Bank Quelle: REUTERS
Unter den Kunden der Schweizer HSBC-Tochter befindet sich laut den Recherchen auch Gennadi Timtschenko. Er ist ein russisch-finnischer Oligarch im Ölhandel und ein Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Timtschenko wohnt in Genf. Sein Vermögen soll sich auf rund 14 Milliarden US-Dollar belaufen und er steht laut „Süddeutscher Zeitung“ auf der US-Sanktionsliste. Quelle: Handelsblatt Online
Der italienische Sport- und Industriemanager wurde bekannt als Teamchef des Formel-1-Rennstalls von Renault. Mehr als 73 Millionen Dollar soll Briatore bei der HSBC geparkt haben. In den enthüllten Dokumenten taucht sein Name im Zusammenhang mit neun Kundenkonten auf. Unter anderem gehöre ihm ein Nummernkonto, das 2005 geschlossen wurde, heißt es in den Berichten. Bei mindestens sechs Konten sei er als Inhaber aufgeführt – damit steht er in Verbindung mit 38 Bankkonten. Quelle: dpa
Der Banker war Inhaber der griechischen Proton Bank. Lavrentis Lavrentiadis (rechts) saß bereits in Haft wegen Verdachts auf Mord und Geldwäsche. Sein Name steht in Zusammenhang mit sieben HSBC-Kundenkonten, davon zwei Nummernkonten. Quelle: Handelsblatt Online
Der US-amerikanischer Schauspieler Christian Slater hat bereits an der Seite von Tom Cruise und Brad Pitt gearbeitet. 1996 ist er mit Jon Travolta im Action-Film „Broken Arrow“ zu sehen. Er ist vorbestraft wegen Körperverletzung und Alkohol am Steuer. Der Schauspieler wird in Verbindung gebracht mit einem HSBC-Konto namens „Captain Kirk”. Es wurde 1996 eröffnet und bereits ein Jahr später wieder geschlossen. Die enthüllten Dokumente geben allerdings keinen Aufschluss über Slaters genaue Rolle in Verbindung mit dem Konto. Quelle: Handelsblatt Online
Der spanische Formel-1-Pilot Fernando Alonso ist seit 2002 Kunde der HSBC. Er hat vier Jahre in der Schweiz gelebt. Seiner Kundendatei lassen sich vier Bankkonten zuordnen, die in den Jahren 2006 und 2007 insgesamt 42,3 Millionen Dollar Wert waren. Sein Manager erklärt, dass Alonso in mehreren Ländern steuerlich registriert sei – aber überall immer korrekte Angaben mache. Auch Kollege Heikki Kovalainen zählt zu den Kunden der HSBC. Quelle: REUTERS
Li Xiaolin ist eine chinesische Geschäftsfrau und Vorsitzende der China Power Investment Corporation. Die Multimillionärin ist die Tochter des chinesischen Ex-Premiers Li Peng und ist seit 2001 Kundin bei der Schweizer HSBC-Tochter. Mit ihrem Mann unterhielt sie 2006/2007 fünf Bankkonten mit einem Wert von insgesamt 2,48 Millionen Dollar. Die Konten liefen unter dem Namen der „Metralco Overseas S.A.“, einer in Panama registrierten Firma. Die Firma wurde 2012 aufgelöst. Quelle: Handelsblatt Online

Der Dreijahresplan sieht vor, die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 22.000 bis 25.000 oder zehn Prozent der Mitarbeiter zu verringern. Die Kosten sollen um 4,5 Mrd. Dollar bis 5 Mrd. Dollar sinken. Zudem sucht die Bank mit Sitz in London Käufer für ihr Türkeigeschäft. Das Geschäft in Brasilien wurde bereits verkauft. Außerdem verlautete, die Bank habe ihr Geschäft im Libanon auf den Prüfstand gestellt und erwäge einen Rückzug aus dem Land. Auch hieß es, HSBC schließe ihr Private- Banking-Geschäft in Indien.

Der Aktienkurs der Bank, die am 22. Februar ihr Ergebnis vorlegen wird, ist dieses Jahr um zwölf Prozent gesunken.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%