
Europas größte Bank HSBC plant in diesem Jahr einen Einstellungsstopp und eine Nullrunde bei den Gehältern. Eine entsprechende E-Mail mit Einzelheiten zu den Sparmaßnahmen sei am Freitag an die Mitarbeiter geschickt worden, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach gelten die Maßnahmen weltweit. Ein Unternehmenssprecher bestätigte den Inhalt der E-Mail.
"Das liegt auf einer Linie mit den Plänen der Bank, die betrieblichen Kosten zu senken", sagte Richard Cao, Analyst bei Guotai Junan Securities Co. in Shenzhen. "HSBC kann sich dem globalen Wirtschaftsabschwung und der Verschlechterung der Aktiva-Qualität nicht entziehen wie andere globale Banken."
HSBC hatte im Juni bekanntgegeben, einen Dreijahresplan durchzuziehen, durch den fast ein Fünftel der Stellen gestrichen und die Investmentbank um ein Drittel verkleinert werden soll. Damit reagierte das Institut auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum und strengere Vorschriften für Banken. Das Management erwägt zudem, den Konzernsitz von London nach Hongkong zu verlagern.





Der Dreijahresplan sieht vor, die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 22.000 bis 25.000 oder zehn Prozent der Mitarbeiter zu verringern. Die Kosten sollen um 4,5 Mrd. Dollar bis 5 Mrd. Dollar sinken. Zudem sucht die Bank mit Sitz in London Käufer für ihr Türkeigeschäft. Das Geschäft in Brasilien wurde bereits verkauft. Außerdem verlautete, die Bank habe ihr Geschäft im Libanon auf den Prüfstand gestellt und erwäge einen Rückzug aus dem Land. Auch hieß es, HSBC schließe ihr Private- Banking-Geschäft in Indien.
Der Aktienkurs der Bank, die am 22. Februar ihr Ergebnis vorlegen wird, ist dieses Jahr um zwölf Prozent gesunken.