HSH Nordbank Bankenaufsicht fürchtet gravierende Folgen einer Abwicklung für die Sparkassen

Eine Pleite oder eine geordnete Abwicklung der HSH Nordbank hätte gravierende Folgen für die deutschen Sparkassen. Betroffen wären alle deutschen Verbände.

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Das Firmenschild am Eingang zum Verwaltungsgebäude der HSH Nordbank in Kiel. Quelle: dpa

Das geht aus vertraulichen Papieren der deutschen Bankenaufsicht hervor, die der WirtschaftsWoche vorliegen. Bei einem Ausfall der HSH sei „mit unmittelbaren und breiten Auswirkungen für Sparkassen in allen deutschen Verbänden und deren Kunden zu rechnen“, heißt es in der Analyse der Aufseher. Neben den Sparkassen in Schleswig-Holstein, die mit rund fünf Prozent an der HSH beteiligt sind, wären demnach „gerade auch Sparkassen in Ost-und Süddeutschland durch Verlust ihrer Einlagen oder Verlust des Vertrauens ihrer Retail-Kunden stark betroffen.“

Für den Fall einer Abwicklung rechnen die Aufseher zudem mit schwerwiegenden Folgen für den gesamten Sparkassen-Verbund. „Durch die Anwendung jeglicher Abwicklungsinstrumente würde eine „Nicht-Leistungsfähigkeit“ der Institutssicherung der Landesbanken bzw. der Sparkassen evident“, heißt es in dem vertraulichen Papier. Dadurch könnten sich negative Auswirkungen auf die Ratings der Landesbanken und Sparkassen ergeben. Zudem könnte die Abwicklung zu „einem Entzug der Nullgewichtung für verbundsinterne Forderungen führen“, was „erheblichen Rekapitalisierungsbedarf“ bei den Mitgliedern des Haftungsverbundes  auslösen würde. Bisher müssen Sparkassen Forderungen an Landesbanken nicht mit Eigenkapital unterlegen.

Nach Vorgaben der EU-Kommission müssen die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein als Eigentümer die Landesbank bis Februar 2018 verkaufen. Sollte der Verkauf scheitern,  wird die HSH Nordbank abgewickelt.  Als möglicher Käufer der HSH gilt in Kreisen der Sparkassen die in Hannover ansässige NordLB, die ein Interesse jedoch offiziell dementiert. Für den Fall einer Übernahme sollen die bisher mit 26 Prozent an der NordLB beteiligten niedersächsischen Sparkassen fordern, dass die Bundesländer ihren Anteil übernehmen. Laut Insidern fürchten sie, dass sich das Institut mit der Übernahme der HSH verheben könnte.

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