
Die EU-Kommission hat den Umbau der krisengeschüttelten HSH Nordbank genehmigt. Demnach soll die Landesbank zunächst von Altlasten befreit und anschließend privatisiert werden. In einem ersten Schritt übernähmen die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein bis zum 6,2 Milliarden Euro an faulen Krediten, teilte das Geldhaus mit. Damit ist die Summe bei weitem nicht so groß wie von der HSH erhofft. Weitere Portfolien im Volumen von zwei Milliarden Euro könne die Bank am Markt verkaufen.
Somit sinke das Volumen der ausfallgefährdeten Kredite (Non-Performing Loans) von derzeit gut 15 Milliarden Euro um mehr als die Hälfte, teilte die HSH Nordbank mit. "Unsere Abhängigkeit von der seit Jahren krisenbehafteten Schifffahrt und damit auch vom US-Dollar nimmt deutlich ab", sagte Finanzvorstand Stefan Ermisch. Die Garantiegebühren reduzieren sich den Angaben zufolge im Zuge der Transaktionen auf jährlich etwa 100 Millionen Euro von derzeit 400 Millionen.
Die endgültige Entscheidung inklusive Details zu den Verkaufsverfahren werde die EU-Kommission voraussichtlich im ersten Halbjahr 2016 offiziell verkünden. Danach beginne eine zweijährige Privatisierungsphase. Im Anschluss dürften die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein noch einen Anteil von 25 Prozent für bis zu vier Jahre behalten.
Die Kommission warnte gleichzeitig: "Sollte der Verkaufsprozess scheitern, wird die Bank Neugeschäftsaktivitäten einstellen müssen und ihre Vermögenswerte in einer Weise verwalten, die ihrer Abwicklung dient." Bislang halten die beiden Bundesländer 85 Prozent an der HSH Nordbank.