HSH Nordbank Hürdenreicher Weg für neuen Chef Ermisch

Die krisengeschüttelte Landesbank HSH soll bis 2018 verkauft werden. Künftig will sie als „Bank für Unternehmer“ um Kunden werben. Der Weg dahin ist gespickt mit Hindernissen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die HSH Nordbank leidet unter Altlasten aus der maroden Schiffsfinanzierung. Quelle: dpa Picture-Alliance

Die HSH Nordbank präsentiert ihre Geschäftszahlen in diesem Jahr ungewöhnlich spät. Den regulären Bilanztermin im März musste die Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein in den Frühsommer verschieben. Bürger und Finanzmärkte warteten also drei Monate länger als gewöhnlich. Aber die HSH ist auch keine gewöhnliche Bank.

Grund der Verzögerung ist das schon 2013 begonnene HSH-Verfahren bei der Europäischen Kommission, die erst im Mai über das endgültige Schicksal der Landesbank entschieden hat. Der Bilanztermin, bei Banken und anderen Großunternehmen eigentlich ein in Stein gemeißeltes Datum, musste auf den Abschluss der EU-Verhandlung warten. Der scheidende Chef Constantin von Oesterreich bleibt gerade noch so lange an Bord, dass er die Geschäftszahlen für das Jahr 2015 vorstellen kann. Sofort danach übernimmt Nachfolger Stefan Ermisch, der bisherige HSH-Vize- und Finanzchef.

Brüssel will endlich mit der HSH abschließen

Der 50-jährige Banker muss jetzt umsetzen, was die EU-Kommission in ihrer Entscheidung vorgegeben hat. Eine beispiellose Aufgabe für den Manager. Brüssel will damit die seit der Finanzkrise 2008 andauernde Leidensgeschichte der HSH und ihrer Eigentümer, den Bürgern der beiden beteiligten Bundesländer, endlich abschließen.

Der Plan sieht in einem ersten Schritt vor, die Bank von Altlasten aus der maroden Schiffsfinanzierung im Volumen von 6,2 Milliarden Euro zu befreien – auf Steuerzahlerkosten. Weitere zwei Milliarden Euro Bilanzreste darf die HSH an private Investoren verkaufen. Derart erleichtert soll der verbliebene Rumpf der HSH auf die Suche nach einem Investor gehen, der das operative Geschäft weiter tragen soll.

Auf diesem Weg muss Ermisch hohe Hürden nehmen. Diese bestehen nicht nur in den strengen EU-Anforderungen an einen fairen Verkaufsprozess, sondern auch die wachsende Konkurrenz zwischen Banken, verschärft durch das niedrige Zinsniveau sowie die anhaltende Schifffahrtskrise.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%