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HypoVereinsbank HVB will weitere 1000 Stellen streichen

Laut einem Insiderbericht setzt die HypoVereinsbank bei ihrem Stellenabbau jetzt bei der Verwaltung an. Auch die Streichungen in den Filialen sollen noch nicht abgeschlossen sein.

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Hier machen Banken Filialen dicht
Zehn Jahre lang hat die Sparkasse Wetzlar ihr Filialnetz nicht angefasst. Jetzt kommt der große Umbau: 15 von 49 Filialen will das Geldhaus aus dem hessischen Fachwerkstädtchen schließen, also gut 30 Prozent. 26 statt bisher 42 Geschäftsstellen sollen bis Ende 2016 noch mit Personal besetzt sein. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir auf geänderte Kundenanforderungen und betriebswirtschaftliche Belastungen reagieren müssen“, sagt Sparkassenchef Norbert Spory (im Bild). Quelle: Handelsblatt Online
Die Kunden gehen immer weniger in die Bankfiliale. Filialschließungen stoßen trotzdem oft auf Unmut. Zum Beispiel im Wetzlarer Ortsteil Garbenheim. Die Bürger sammelten Unterschriften gegen die Filialschließung, der Sparkassenchef musste seine Pläne im Ortsbeirat verteidigen. Immerhin: Bargeld abheben können die Garbenheimer Sparkassenkunden womöglich künftig bei einem Lebensmittelladen.Eine Reportage über das Filialsterben lesen Sie hier. Quelle: Handelsblatt Online
Zusammen kommen die 416 deutschen Sparkassen noch auf mehr als 12.000 mit Mitarbeitern besetzte Filialen. Vor zehn Jahren waren es noch rund 19.000. Es wurden also schon etliche Filialen geschlossen, im vergangenen Jahr allerdings schrumpfte die Zahl nur leicht. Das wird sich nach Einschätzung von Experten nun ändern. Sie gehen davon aus, dass etliche Sparkassen in den nächsten Jahren 20 bis 30 Prozent der Filialen streichen. Quelle: Handelsblatt Online
Die Sparkasse Duisburg feiert einmal im Jahr eine Gala (im Bild: Kabarettist Wolfgang Trepper). Doch für Schlagzeilen sorgte zuletzt, dass die Sparkasse Duisburg zwar mehr Geldautomaten aufstellen möchte – bis 2022 aber die Hälfte der mit Mitarbeitern besetzen Geschäftsstellen schließen, wie sie Ende Mai ankündigte. Das Institut verweist darauf, dass die heutige Filialdichte „in weiten Teilen aber dem Netz der 80iger Jahre“ entspreche. Damals allerdings hatte Duisburg noch mehr Einwohner als heute. Quelle: IMAGO
Im sächsischen Landtagswahlkampf spazierte Kanzlerin Angela Merkel im Sommer 2014 durch Annaberg-Buchholz – im Hintergrund eine Sparkassen-Filiale. Auch die Erzgebirgssparkasse dampft ihr Filialnetz ein. Nach der Fusion mehrerer Institute wurden binnen kurzer Zeit 38 von 95 Filialen geschlossen. Auch hier regte sich Protest. Immerhin: An Bargeld kommen die Kunden nun auch in 30 sogenannter Agenturen – oft Geschäfte, die im Auftrag der Sparkasse diese Dienstleistung übernommen haben. Darunter ist beispielsweise ein Fahrradladen. Quelle: dpa
Auch die Sparkasse Osnabrück will ihr Filialnetz ausdünnen. 17 von 58 Filialen sollen geschlossen werden. Investieren will das Geldhaus – wie andere Sparkassen auch – unter anderem in das Onlinebanking und in die Kundenbetreuung per Telefon und Chat. Trotzdem ist Sparkassenchef Johannes Hartig die Präsenz vor Ort wichtig. „Das Filialnetz ist und bleibt der genetische Code unserer Sparkasse!“, sagt er. Quelle: IMAGO
Zu den Sparkassen, die jetzt Filialen in größerem Stil streichen, gehört auch die Sparkasse Koblenz. Sie macht zehn von 48 Zweigstellen zu. „Wir müssen die Sparkasse jetzt so aufstellen, dass sie den geänderten Anforderungen unserer Kunden gerecht wird und für die künftigen Herausforderungen gewappnet ist. Wir dürfen nicht warten, bis es für eine positive Beeinflussung vielleicht zu spät ist“, sagt Sparkassenchef Matthias Nester. Trotzdem sind auch für ihn die Geschäftsstellen der „genetische Code unserer Sparkasse“. Quelle: IMAGO

Der Stellenabbau bei der HypoVereinsbank (HVB) erfasst nach dem Filialnetz Finanzkreisen zufolge nun auch die Verwaltung. Dort sollen im Zuge des geplanten Sparprogramms des italienischen Mutterkonzerns UniCredit gut tausend Arbeitsplätze abgebaut werden, wie eine mit den Plänen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag sagt. "Es wird Richtung 1000 gehen."

Die HVB ist noch mitten in der Ausdünnung ihres Filialnetzes, wo 1500 Stellen wegfallen sollen. Für 500 dieser Mitarbeiter steht der Abschied bereits fest, ist aber noch nicht vollzogen. Insgesamt wird die Belegschaft des Münchner Instituts von zuletzt 16.900 Mitarbeitern damit um 1500 schrumpfen. Eine HVB-Sprecherin wollte sich zu den Informationen nicht äußern.

In der Verwaltung in München und Hamburg fiele den Plänen zufolge jede siebte Stelle weg. Finanzkreisen zufolge sind in der Bank mehr als 7000 Mitarbeiter außerhalb des Kundengeschäfts aktiv. Die endgültigen Pläne sollen dem Aufsichtsrat Ende Oktober vorgelegt werden, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag unter Berufung auf Insider.

Konzernweit wird bei UniCredit laut Finanzkreisen der Abbau von rund 10.000 Stellen erwartet. Das wären sieben Prozent der Belegschaft. UniCredit-Personalchef Paolo Cornetta hatte erst am Donnerstag angedeutet, dass der Stellenabbau vor allem Italien, Österreich und Deutschland betreffen werde. Die osteuropäischen Töchter blieben bei dem Abbau außen vor. Zahlen nannte Cornetta nicht. "Das ist alles noch im Fluss", sagte er. UniCredit-Chef Federico Ghizzoni hatte für den Herbst eine Überprüfung der erst vor einem Jahr beschlossenen Strategie angekündigt. Er hatte vor allem die im Vergleich zu den Erträgen hohen Kosten in Deutschland und Österreich angeprangert.

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