Immobilienbank Bund: HRE-Milliardenstreit endet mit Vergleich

Der Bund hatte die Immobilienbank HRE einst verstaatlicht, um einer Insolvenz vorzubeugen. Nun endet der Justizmarathon um die Milliardenklagen mit einem Teilerfolg für die Anleger.

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Die FMS war mit der langwierigen Aufarbeitung der Altlasten der HRE betraut. Der Zusammenbruch der HRE 2008 war der größte Schadensfall der Finanzkrise in Deutschland. Quelle: dpa

Nach über zwölf Jahren endet der Justizmarathon um die Milliardenklagen gegen die Münchener Skandalbank Hypo Real Estate (HRE) mit einem Teilerfolg für die Anleger. Die Aktionäre erhalten in Vergleichen 190 Millionen Euro, wie die Finanzagentur des Bundes am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Darauf habe sich die HRE mit dem Rechtsanwalt Christian Wefers geeinigt, der als Musterkläger die Forderungen vieler Anleger gebündelt vertreten hatte.

Laut Finanzagentur sind damit die Schadenersatzklagen weitgehend erledigt, die Behörde bezifferte das auf „96 Prozent des gegen die HRE anhängigen Klagevolumens“. Die Beinahe-Pleite der Hypo Real Estate war in Deutschland der größte Schadenfall im Zuge der internationalen Finanzkrise 2008/2009.

Der Bund hatte die Immobilienbank verstaatlicht, um einer Insolvenz vorzubeugen - deswegen hat heute die Finanzagentur die Obhut über die HRE, die seit Jahren keine Geschäfte mehr tätigt. Im Krisenjahr 2009 hatten viele HRE-Aktionäre Klagen gegen die Bank eingereicht, der sie falsche Kapitalmarktinformationen vorwarfen.

In dem Musterverfahren mit Wefers ging es laut Finanzagentur zuletzt um über 1,4 Milliarden Euro - einen Streitwert von rund 930 Millionen Euro plus der zwischenzeitlich aufgelaufenen Prozesszinsen von rund 535 Millionen Euro.

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