
Eine milliardenschwere Kapitalerhöhung soll der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi (MPS) das Überleben sichern. Noch im Laufe des Mittwochs werde das Topmanagement darüber entscheiden, erfuhr Reuters aus Bankenkreisen. Angestrebt werde, bis zu 2,5 Milliarden Euro am Markt einzusammeln.
Die Summe ist größer, als die von der EZB beim Banken-Stresstest festgestellte Kapitallücke von 2,1 Milliarden Euro. Die Bank wolle mit dem überschüssigen Betrag die Rückzahlung von Staatshilfen sichern, hieß es weiter. Die Bank hat von der Europäischen Zentralbank (EZB) neun Monate Zeit erhalten, das Loch in der Bilanz zu stopfen.
Die Kapitalerhöhung wird voraussichtlich Anfang 2015 über die Bühne gehen, wie weiter verlautete. Doch diese Maßnahme gilt nur als Zwischenschritt hin zu einer Fusion. Als heißer Kandidat dafür wird der kleinere Konkurrent UBI Banca gehandelt. Aus Bankenkreisen verlautete, ein Zusammengehen von MPS mit einem mittelgroßen italienischen Institut sei aus politischer Sicht eher akzeptabel als eine Fusion mit einer Großbank, die mit großem Jobabbau einhergehen würde. MPS-Chef Alessandro Profumo hat im Reuters-Interview eine Fusion mit einem anderen Institut als eine Option bezeichnet, die in seinem Haus erwogen werde.
Banken
Die Kapitalerhöhung sei nur ein Zwischenschritt dahin, verlautete aus Bankenkreisen, die mit den Details der geplanten Kapitalerhöhung vertraut sind: "Die Fusion folgt dann irgendwann im Laufe des nächsten Jahres." Insidern zufolge hat MPS unter anderem das US-Geldhaus Goldman Sachs und die Schweizer Großbank UBS für die Kapitalerhöhung angeheuert.