
Das internationale Bankengeschäft ist nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) seit der letzten weltweiten Finanzkrise stabiler und damit weniger krisenanfällig geworden. Einer der Hauptgründe seien Veränderungen im Kreditgeschäft international tätiger Geldinstitute, insbesondere europäischer, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten analytischen Teil des IWF-Berichts zur Welt-Finanzstabilität.
Danach hat sich der Anteil des grenzüberschreitenden Kreditgeschäfts von Banken verringert. Stattdessen stützten sich die Auslandstöchter stärker auf ihre lokalen Märkte. "Das macht die Finanzsysteme in den Gastgeber-Ländern sicherer", hieß es in dem IWF-Bericht.
Europas Bankentests in Zahlen
...hartes Kernkapital müssen Banken am Ende von Bilanzcheck und Stresstest mindestens vorweisen. Kapital also, das im Falle von Verlusten uneingeschränkt zur Verfügung steht.
...aus Deutschland hat die EZB unter die Lupe genommen: 23 deutsche plus den Deutschland-Ableger der schwedischen SEB.
Spätestens 48 Stunden vor Veröffentlichung der Daten am Sonntag, 26. Oktober, 12.00 Uhr, wollen die Aufseher die Institute über ihre jeweiligen Resultate informieren.
...werden vom 4. November an zentral von der EZB überwacht.
...hat die Bankenaufsicht EBA im Stresstest untersucht, darunter auch in Nicht-Euro-Ländern wie Großbritannien oder Dänemark.
...nahm die EZB unter die Lupe.
...waren allein in Deutschland mit der Überprüfung der Banken beschäftigt.
...für die Bankentests, anhand der Daten zum Bilanzstichtag 31. Dezember wurde gerechnet.
...waren in ganz Europa mit den Tests befasst - plus zahlreiche Mitarbeiter bei den einzelnen Banken.
...sehen viele Banken die Kosten für die Übung.
...kosten die Bankenchecks nach Berechnungen der „Financial Times“ allein die EZB und Aufsichtsbehörden aus 8 Ländern.
Die Experten des Fonds sehen in den grenzüberschreitenden Kreditgeschäften von Geldhäusern einen Risikofaktor für nationale Volkswirtschaften und Finanzsysteme. Daher trage es zur Finanzstabilität bei, wenn Institute - insbesondere in Europa - ihr internationales Geschäft seit der Finanzkrise zurückgenommen und sich auf den heimischen sowie einige Schlüsselmärkte konzentriert hätten.
Die Finanzreformen der letzten Jahre, die auf die Stärkung der Kapitalpuffer bei den Banken abzielten, hätten dabei geholfen, die Finanzstabilität in der in der ganzen Welt zu erhöhen, schrieb Gaston Gelos, der Leiter der IWF-Abteilung für die globale Finanzstabilität.
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Allerdings tendierten Töchterinstitute von ausländischen Großbanken dazu, bei Krisen in einem Land ihre Kreditvergabe weniger zurückzufahren als die inländischen Geldhäuser, warnte Gelos. Das gelte umso mehr, wenn die Mutterkonzerne gut kapitalisiert seien und über stabile Finanzquellen verfügten.