JP Morgan, Goldman Sachs, Deutsche Bank Diese Investmentbanken schmieren ab
Die Umsätze von Investmentbanken sind im ersten Quartal weltweit um fast 30 Prozent eingebrochen. Besonders hart hat es die Deutsche Bank erwischt – aber auch andere Größen kommen unter die Räder. Der Überblick.

Investmentbanken mit extremem Durchhänger
Die Kursturbulenzen im ersten Quartal haben den Einnahmen von Investmentbanken immens geschadet. Zum Jahresbeginn waren die Kurse an den Aktienmärkten weltweit eingebrochen, Firmenübernahmen und Börsengänge wurden aufs Eis gelegt, Bankkunden handelten wegen der immensen Kursschwankungen weniger mit Wertpapieren.
Bild: dpa

Nach Daten des Finanzdatenanbieters Thomson Reuters fielen die Erträge im Investmentbanking weltweit um 28,5 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro – ein schwächeres Quartal hatte es zuletzt Anfang 2009 gegeben. Goldman Sachs hat den Spitzenplatz abgeben müssen.
Das Ranking umfasst aber nur das Geschäft mit der Ausgabe neuer Wertpapiere wie Aktien, Anleihen, Krediten sowie der Beratung bei Fusionen und Übernahmen – nicht etwa das Handelsgeschäft, in dem etwa die Deutsche Bank sehr stark ist.
Bild: dpa

Platz 15: Rothschild
Traditionell ist das erste Quartal das stärkste für die meisten Investmentbanken, daher schlägt der Umsatzrückgang besonders ins Kontor. Unter den Top-20-Banken weltweit findet sich nur eine, die bei den Erträgen im 1. Quartal 2016 zulegen konnte.
Laut Thomson Reuters betrugen die Einnahmen von Rothschild 234 Millionen Dollar, ein Plus von 18,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr – dadurch sprang die Bank um sieben Plätze im Ranking nach oben.
Bild: PR

Platz 12: UBS
Die Schweizer Großbank UBS erwischte ein Quartal, in dem es noch stärker abwärts ging als im Branchenschnitt: Die Einnahmen im Investmentbanking schrumpften um 39,1 Prozent auf 279 Millionen Dollar. Damit konnte die Bank Platz 12 verteidigen, knapp vor HSBC (minus 41,9 Prozent) und BNP Paribas (minus 30,8 Prozent).
Bild: dpa

Platz 10: RBC Capital Markets
Die kanadische Investmentbank RBC Capital Marktes (Foto: Werbestand auf einer Automesse) ist das erste Institut in den Top 10, mit knappem Vorsprung vor der Mizuho Financial Group auf Rang 11. Bei RBC schrumpfte das Geschäfts so stark wie der Gesamtmarkt (minus 28,5 Prozent) auf 345 Millionen Dollar.
Bild: imago images
Platz 9: Wells Fargo
Die Bank mit Sitz in Kalifornien hält mit Erträgen von 401 Millionen Dollar (minus 34,3 Prozent) ihren Platz und liegt nur knapp hinter der größten deutschen Investmentbank.
Bild: dapd
Platz 8: Deutsche Bank
Das Geschäft der Deutschen Bank schrumpft unter den Top 10 der Investmentbanken am stärksten: minus 44,5 Prozent. Die Einnahmen von 498 Millionen Dollar stammen fast zur Hälfte aus dem Anleihegeschäft. Die Bank büßt zwei Plätze auf Rang acht ein.
Einer Analyse des Marktbeobachters Coalition Group zufolge war die Deutsche Bank im vergangenen Jahr – inklusive des Handelsgeschäfts – die fünftgrößte Investmentbank der Welt, in dieser Rangliste ging es ebenfalls zwei Plätze abwärts.
Hier lesen Sie eine Analyse zur Lage des Investmentbankings der Deutschen Bank.
Bild: dpa
Platz 7: Credit Suisse
Die Credit Suisse hat zuletzt ihr Sparprogramm verschärft und baut 2.000 weitere Jobs ab. Das Investmentbanking schrumpft im ersten Quartal 2016 etwas weniger stark als der Gesamtmarkt – das reicht, um die Deutsche Bank zu überholen. Die erzielten Erträge der Credit Suisse laut Thomson Reuters: 547 Millionen Dollar (minus 27,8 Prozent).
Bild: dpa
Platz 6: Barclays
Ebenfalls an der Deutschen Bank vorbeigezogen ist die britische Barclays – und das, obwohl das Minus bei den Erträgen üppig war mit einem Rückgang um 34,3 Prozent auf 579 Millionen Dollar.
Bild: dpa
Platz 5: Citi
Die New Yorker Großbank Citi fällt unter die Milliardenschwelle mit einem Ertragseinbruch von38,3 Prozent auf 673 Millionen Dollar. Der Platz fünf wird dennoch verteidigt.
Bild: AP
Platz 4: Morgan Stanley
Die Top 5 der Investmentbanken sind allesamt US-Häuser. Auf Rang vier liegt Morgan Stanley mit Erträgen von knapp unter einer Milliarden Dollar in den ersten drei Monaten 2016 (minus 28 Prozent).
Bild: REUTERS
Platz 3: Goldman Sachs
Selbst die erfolgsverwöhnte Investmentbank Goldman Sachs muss heftige Rückschläge wegstecken. Nur knapp über eine Milliarde Dollar liegen die Erträge der New Yorker Bank im Geschäft mit der Begabe von neuen Aktien, Anleihen, Krediten und der Fusionsberatung. Das Minus von 38,3 Prozent wirft das Haus von der Spitzenposition auf Rang drei zurück.
Bild: dpa
Platz 2: Bank of America
Um einen Rang verbessert sich die Bank of America. Bei ihr ist das Geschäft den Daten zufolge um etwas weniger als 20 Prozent auf 1,09 Milliarden Dollar geschrumpft.
Bild: AP
Platz 1: JP Morgan
Neuer Spitzenreiter ist JP Morgan mit Erträgen in Höhe von 1,22 Milliarden Dollar (minus 22,7 Prozent). Der Rückgang des Geschäfts fällt weniger stark aus als das Minus der Branche. Der Marktanteil liegt bei 10,4 Prozent. Vor allem im Beratungsgeschäft rund um Fusionen und Übernahmen punktete das Geldhaus.
Bild: REUTERS
- Artikel teilen per:
- Artikel teilen per: