Keine Blockade des Zahlungsverkehrs JP Morgan gibt gegenüber Russland nach

Die US-Sanktionen umfassen Einreisestopps für bestimmte russische Personen und Kontensperrungen. Doch diese umzusetzen, ist teils gar nicht so einfach, wie die Bank JP Morgan jetzt erfährt – sie muss klein beigeben.

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Sie müssen nun doch an die Rossija Bank überweisen: JP Morgan, hier vertreten durch den Sitz in London. Quelle: Reuters

Moskau Die US-Bank JP Morgan lenkt im Streit um eine blockierte Zahlung der russischen Botschaft in Kasachstan ein. Das Institut sagte am Donnerstag zu, das Geld an den russischen Versicherer Sogas weiterzuleiten. Sogas ist zum Teil im Besitz einer Tochter der St. Petersburger Bank Rossija, gegen die es US-Sanktionen wegen der russischen Krim-Eingliederung gibt. Die Weiterleitung erfolge nach Absprache mit den Aufsichtsbehörden, erklärte JP Morgan. Die Regierung in Moskau hatte der US-Bank am Dienstag vorgeworfen, die Zahlung illegal blockiert zu haben und mit Folgen für die Arbeit der US-Botschaft in Russland gedroht.

Die USA hatten nach Eingliederung der Krim in die russische Föderation Sanktionen verhängt, darunter Einreiseverbote und Kontensperren. Das betrifft auch die Bank Rossija, die als „persönliche Bank“ für den inneren Kreis der russischen Führung gilt. Finanzinstitute sind nach Einschätzung von Branchenkennern in Moskau aber unsicher, wie sie Sanktionen umsetzen müssen, wenn es etwa um Geschäfte mit Tochterfirmen geht. Halten von den Sanktionen betroffene Personen oder Unternehmen weniger als 50 Prozent der Anteile, liegt es nach den Regeln des US-Finanzministeriums im Ermessen des US-Instituts, ob Geschäfte abgewickelt werden dürfen oder nicht. Rossija hält über ihre Tochter Abros 48,5 Prozent an Sogas.

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