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Konjunktur Bundesbank sieht Chancen für höheres Wachstum in Deutschland

Die deutsche Wirtschaft könnte 2015 stärker wachsen, glaubt die Bundesbank. Durch die sinkenden Ölpreise und ein positives Konsumklima sei es möglich, dass Deutschland die Schwächephase von 2014 hinter sich lasse.

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Was der deutschen Wirtschaft Mut und Angst macht
Konsum Quelle: dpa
Investitionen Quelle: dpa
Angstmacher: EurokriseSie hat sich dank dem Einschreiten der Europäischen Zentralbank (EZB) merklich beruhigt. Seit ihr Chef Mario Draghi Ende 2012 den unbegrenzten Kauf von Staatsanleihen kriselnder Euro-Länder angekündigt hat, hat nach Ansicht der Finanzmärkte die Gefahr einer Staatspleite in Spanien und Italien deutlich abgenommen. Doch die Ruhe könnte sich als trügerisch erweisen. So reagieren die Börsianer zunehmend nervös auf die Umfrageerfolge von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der bei der Parlamentswahl kommende Woche in Italien wieder kandidiert. Berlusconi will viele Reformen seines Nachfolgers Mario Monti wieder zurücknehmen und beispielsweise die Immobiliensteuer wieder abschaffen. Quelle: REUTERS
Angstmacher: Euro-StärkeDie Gemeinschaftswährung steht unter Aufwertungsdruck. Seitdem die japanische Notenbank ihre Geldschleusen geöffnet hat, ist der Euro um 20 Prozent im Verglich zum Yen gestiegen. Dort sitzen einige der größten Konkurrenten der deutschen Exporteure, darunter Autokonzerne wie Toyota und viele Maschinenbauer. Sie können ihre Produkte dank der Yen-Abwertung billiger anbieten. Quelle: dpa
Auch im Vergleich zu anderen Währungen ist der Euro teurer geworden. Experten warnen bereits vor einem Abwertungswettlauf. Noch können die deutschen Exporteure mit dem Wechselkurs gut leben. Die größere Sorge ist, dass weniger konkurrenzfähige Euro-Länder wie Frankreich oder Italien darunter leiden. Das würde am Ende auch Deutschland treffen, das fast 40 Prozent seiner Waren in die Währungsunion verkauft. Quelle: dpa

Die Konjunkturaussichten haben sich der Bundesbank zufolge zu Jahresbeginn aufgehellt. Die deutsche Wirtschaft löse sich offenbar schneller aus der seit Frühjahr 2014 andauernden Schwächephase als vielfach erwartet, heißt es in dem am Montag vorgelegten Monatsbericht der Notenbank. Der gesunkene Ölpreis und ein "ausgesprochen positives Konsumklima" wirkten sich positiv aus. Auch in den Unternehmen habe sich die Stimmung im Dezember weiter erholt. "Dazu passt, dass die industrielle Produktion in den Monaten Oktober und November gesteigert wurde und dass die Unternehmen einen spürbar verstärkten Auftragseingang verzeichneten."

Da ein Großteil des Ölpreisrückgangs in den Dezember-Prognose noch nicht einberechnet worden sei, ergäben sich "spürbare Aufwärtschancen für das dort prognostizierte Wirtschaftswachstum in den Jahren 2015 und 2016". Bislang erwartet die Bundesbank für das laufende Jahr ein Plus von 1,0 Prozent, im kommenden von 1,6 Prozent. 2014 hatte es zu einem Wachstum von 1,5 Prozent gereicht.

Die Bundesbank schließt nicht aus, dass auch die Verbraucherpreise vorübergehend fallen können. "Bleiben die Rohölnotierungen auf dem gegenwärtigen Stand, dürften die Verbraucherpreise in Deutschland im laufenden Jahr nur wenig steigen, und vorübergehend könnten die Vorjahresraten sogar negativ ausfallen", schrieb sie. Bislang rechnet die Bundesbank mit einer Inflationsrate von 1,1 Prozent für 2015 und von 1,8 Prozent für 2016.

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