Die Krise der Credit Suisse hat zu ersten personellen Konsequenzen geführt. Betroffen ist allerdings nicht bei der Schweizer Bank selbst, sondern ihr größter Aktionär. Der Präsident der Saudi National Bank, Ammar Al Khudairy, ist zurückgetreten. Er wird durch den CEO der Bank, Saeed Mohammed Al Ghamdi, ersetzt. Das meldete die Bank am Montag.
Al Khudairys Äußerungen hatten kürzlich zu einem massiven Einbruch der Credit-Suisse-Aktie beigetragen. Al Khudairy hatte in einem Interview mit Bloomberg TV vor knapp zwei Wochen auf die Frage, ob die Saudi National Bank weiteres Kapital in die Credit Suisse stecken würde, geantwortet: „Absolut nicht.“
Die Schweizer Bank stürzte daraufhin in beispiellosem Tempo ab, Versuche des Saudis, die Kommentare zu relativieren, liefen ins Leere. Am Ende derselben Woche kündigte UBS an, die Credit Suisse mit Unterstützung der Schweizerischen Nationalbank übernehmen zu wollen.
Die Saudi National Bank, die sich zu 37 Prozent im Besitz des saudischen Staatsfonds befindet, stieg im Rahmen der Kapitalerhöhung Ende vergangenes Jahr ein.
Trotz ihres klingenden Namens ist das Institut nicht die Notenbank des Golf-Königreichs, sondern eine Geschäftsbank. Für ihren 9,9 prozentigen Anteil an der Credit Suisse hat sie rund 1,4 Milliarden Franken gezahlt.
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