Kurssturz nach Fed-Tadel US-Sammelklage gegen Deutsche Bank

Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main. Quelle: dpa

Die Deutsche Bank wird beschuldigt, Investoren falsch über Geschäftspraktiken in den USA informiert zu haben. Kläger verlangen Schadenersatz für Verluste, die sie durch einen Kursverfall hinnehmen mussten.

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Der jüngste Kurssturz von Deutsche-Bank-Aktien hat für das Frankfurter Geldhaus ein juristisches Nachspiel in den USA. In einer am Donnerstag in New York eingereichten Sammelklage wird das Institut beschuldigt, Investoren falsch und irreführend über die Geschäftspraktiken in den USA informiert zu haben. Hintergrund ist ein Medienbericht über Tadel der US-Notenbank Federal Reserve, der die Aktien von Deutschlands größtem Geldhaus in der vergangenen Woche in die Tiefe rauschen ließ. Die Kläger verlangen Schadenersatz für die Verluste, die sie durch den Kursverfall hinnehmen mussten. Die Deutsche Bank erklärte, sie halte die Klage für unbegründet und werde sich energisch wehren.

Die Klage nimmt neben dem Unternehmen selbst auch Ex-Chef John Cryan, den ehemaligen Co-Leiter der Investmentsparte, Marcus Schenck, sowie Finanzvorstand James von Moltke ins Visier, wie aus Gerichtsunterlagen hervorging. In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass die Fed als Aufseherin über die Großbanken das US-Geschäft der Frankfurter schon vor einem Jahr als "in schwierigem Zustand" eingestuft hat. Das ließ die Deutsche-Bank-Aktie in den Keller rauschen, auch wenn das Institut in Sachen Kontrollen und Infrastruktur erneut Besserung gelobte.

Konkret berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider, ein derartiger Tadel der Fed sei selten und führe zu einer kurzen Leine der Aufseher. In der Konsequenz habe die Deutsche Bank wichtige Personalentscheidungen zu US-Managern mit der Notenbank abstimmen müssen. Die Kläger werfen der Bank nun vor, falsch, irreführend oder gar nicht darüber informiert zu haben, dass interne Kontrollsysteme mangelhaft gewesen seien.

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