Lehman Brothers Lehman-Banker sammeln wieder Geld ein

Lehman riss das weltweite Bankensystem fast mit in den Abgrund. Die Bank ging pleite – doch was wurde aus den Angestellten? Einer ist heute spanischer Wirtschaftsminister, andere haben gerade eine Private-Equity-Gesellschaft gegründet und legen einen Fonds auf.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Ein Mitarbeiter betritt die Zentrale der US-Investmentbank Lehman Brothers in New York Quelle: dpa

Jeder hat eine zweite Chance verdient. Das dachte sich wohl auch Spaniens frisch gewählter Ministerpräsident Mariano Rajoy und ernannte Luis de Guindos zum Wirtschaftsminister. Das Kuriose: De Guindos war Spanien-Chef der Pleitebank Lehman Brothers. Die Qualifikation mag er haben, ein Geschmäckle bleibt - und auch die spanischen Medien sparen nicht mit süffisanten Kommentaren. Aber nicht nur de Guindos hat einen Neustart hingelegt. So haben ehemalige Mitarbeiter der Bank die Private-Equity-Gesellschaft Trilantic Capital Partners gegründet.

Das für Nordamerika zuständige Team besteht aus zehn Köpfen, darunter drei leitende Angestellte von Lehman Brothers, Charles Moore, einer davon, ist jetzt Vorstandschef der Trilantic Capital Partners. Ihm zur Seite sitzen ein Analyst, ein Mitglied des Investment- Komitees, der ehemalige Vorsitzende der Asset Management- sowie der Private Equity-Sparte, der Vizepräsident der Private-Equity-Sparte sowie drei Mitarbeiter der Lehman Brothers Merchant Banking (LBMB).Und auch im Team Europa gibt’s viel Lehman-Prominenz, wie beispielsweise das Gründungsmitglied Joseph Cohen, der 20 Jahre lang für Lehman gearbeitet hat, unter anderem als Vize für die Europaabteilung der Lehman Brothers Merchant Bank.

Zwei Milliarden Dollar gesucht

Diese illustre Bankertruppe hatten ihre Sparte vor zwei Jahren zusammen mit der Luxemburger Investmentgesellschaft Reinet zurückgekauft und die Trilantic Capital Partners aus der Taufe gehoben. 20 Millionen Dollar legten die Banker für ihr neues Projekt auf den Tisch. Der erste Fonds des Unternehmens soll Trilantic Capital Partners V (North America) LP heißen und in amerikanische Unternehmen aus der Finanz-, der Energie- und der Konsumbranche investieren. Zwischen 50 und 200 Millionen Dollar sollen in Unternehmen fließen, die einen Wert von bis zu einer Milliarde Dollar haben. Laut Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg sammelt das Unternehmen derzeit Geld von Investoren ein: Zwei Milliarden Dollar sei das Ziel. Der neue Fonds soll von den ehemaligen Lehman-Bankern Charles Ayres, Danny James, Chris Manning, Jon Mattson and Charles Moore gemanaged werden.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%