Die Finanzaufsicht BaFin hat die Deutsche Bank zu einem Bußgeld von 8,66 Millionen Euro verdonnert. Deutschlands größtes Geldhaus habe die in einer europäischen Verordnung vorgegebenen Präventivmaßnahmen, die eine Manipulation des Referenzzinses Euribor verhindern sollen, zeitweise nicht wirksam umgesetzt, erklärte die Bonner Behörde.
Die Deutsche Bank betonte, dass sie keine Anhaltspunkte dafür habe, dass der sanktionierte Sachverhalt zu einer fehlerhaften Meldung an den Administrator des Referenzwertes geführt habe. Das Bußgeld betreffe die internen Kontrollen für die Berechnungsmechanik des Euribor. „Die Deutsche Bank hat erste Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Kontrollen mit der zuständigen Aufsichtsbehörde abgestimmt und bereits umgesetzt.“ Das Bußgeld akzeptiere der Dax-Konzern als Folge einer Verständigung mit der BaFin und schaffe damit abschließende Rechtssicherheit.
Bereits im Oktober hatte die WirtschaftsWoche berichtet, dass die BaFin Mängel beim Euribor-Zinssatz der Deutschen Bank kritisierte. Insider berichteten WiWo-Redakteuren, es handele sich vor allem um technische Probleme. Mitarbeiter von BaFin-Abteilungen in Bonn und Frankfurt sollen mit dem Thema beschäftigt gewesen sein. Bereits im Herbst hatte Aufsichtsbehörde die Bank demnach aufgefordert, die Mängel zu beheben. Klare Ansage damals: Sollte die Bank dem nicht in absehbarer Zeit nachkommen, drohe ihr eine Bußgeldzahlung. Dies wurde nun umgesetzt.
Die 2016 verabschiedete und seit Anfang 2018 geltende EU-Benchmarkverordnung war eine Reaktion auf die Manipulationen bei wichtigen Referenzzinsen wie dem Libor und Euribor, die die Finanzmärkte vor gut einem Jahrzehnt erschüttert hatten. Banker hatten beim Euribor und anderen Referenzzinsen wie dem Libor zum eigenen Vorteil geschraubt. Nachdem die Manipulationen aufgeflogen waren, mussten die Deutsche Bank und zahlreiche andere große Geldhäuser Milliardenstrafen zahlen.
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