Manuela Better Hypo-Real-Estate-Chefin gibt auf

Erst kamen die guten Zahlen der aus der HRE hervorgegangenen Deutschen Pfandbriefbank. Dann aber die Überraschung: Nach dem Streit mit dem Bund über die HRE-Tochter Depfa wirft Vorstandsvorsitzende Better das Handtuch.

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Manuela Better, Vorsitzende des Vorstandes der Hypo Real Estate Holding AG / pbb Deutsche Pfandbriefbank, hängt ihren Job an den Nagel. Quelle: dapd

Überraschung an der Spitze der Hypo Real Estate (HRE): Vorstandsvorsitzende Manuela Better räumt mit sofortiger Wirkung vom Dienstagabend ihren Posten. Better, die auch Chefin der HRE-Kernbank Deutsche Pfandbriefbank (pbb) ist, habe die Aufsichtsräte beider Gesellschaften gebeten, sie mit Wirkung zum Ablauf des selben Tages von ihren Pflichten als Vorstand zu entbinden, heißt es in einer Mitteilung des Instituts vom späten Dienstagabend. Die Aufsichtsräte hätten dieser Bitte mit Bedauern entsprochen.

Vorausgegangen war eine Auseinandersetzung mit dem Bund, ob die irische HRE-Tochter Depfa abgewickelt oder verkauft werden solle. „Nach der Entscheidung der FMSA gegen den ausverhandelten Verkauf der Depfa und für die von mir nicht präferierte Abwicklung der Depfa unter der FMS Wertmanagement habe ich keine Basis mehr für die Ausübung meiner Mandate gesehen“, wurde Better in der Mitteilung zitiert.

Better verlässt Hypo Real Estate

Die Bundesregierung hatte sich unlängst entschlossen, die Depfa abzuwickeln. Zur Begründung der Entscheidung erklärte das Bundesfinanzministerium im Mai, eine Abwicklung verspreche für den Steuerzahler das bessere Ergebnis.

Wenige Stunden zuvor hatte Better positive Jahreszahlen der pbb vorgelegt. Im ersten Quartal legte das Vorsteuerergebnis der pbb im Jahresvergleich um 31 Prozent auf 38 Millionen Euro zu, wie die Bank am Montag in München mitteilte. Neben einem gestiegenen Zinsüberschuss profitierte sie auch von einem niedrigeren Verwaltungsaufwand. „Das Ergebnis des ersten Quartals belegt, dass die pbb auf dem prognostizierten Weg für die angestrebte Reprivatisierung ist“, erklärte Better.

Auch bei der Jahresprognose sah sie die Bank im Plan. Angepeilt ist ein Vorsteuergewinn von mindestens 140 Millionen Euro. Das wäre zwar etwas weniger als im Vorjahr (165 Mio Euro), doch hatte 2013 ein Immobilienverkauf das Ergebnis in die Höhe getrieben. Die HRE wickelt nach der Rettung durch den Staat und größeren Umbauten ihre Geschäfte inzwischen unter dem Dach der pbb ab. Der Bund muss die HRE bis 2015 wieder verkaufen.

Das Neugeschäft der pbb lag im ersten Quartal mit 1,6 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Die Bank verwies auf ein intensiveres Wettbewerbsumfeld. Sie verdient ihr Geld unter anderem mit der Finanzierung großer Immobilienprojekte, bietet inzwischen aber auch Tages- und Festgeldkonten für Privatanleger.

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